E-Mobilität

Enertrag eröffnet in Prenzlau Tankstelle für grünen Wasserstoff

Der Wasserstoff wird aussschließlich mit Grünstrom aus der Region erzeugt. Erste Abnehmer stehen schon bereit.
15.12.2021

Lars Böhme (UVG), Sven Herrmann (Enertrag), Karina Dörk (Landrätin Uckermark), Hendrik Sommer (Bürgermeister Prenzlau), Daniel Kurth (Landrat Barnim), Jörg Müller (Enertrag), Manuela Blaicher (Enertrag) (v.l.n.r.)

Enertrag hat in Prenzlau eine Tankstelle in Betrieb genommen, an der Wasserstofffahrzeuge grünen Wasserstoff tanken können, der ausschließlich mit erneuerbarem Strom aus der Uckermark erzeugt wird.

Ab sofort können in Prenzlau Busse des ÖPNV, Güter- und auch Individualverkehr zwischen den urbanen Zentren Berlin und Stettin grünen Wasserstoff tanken. Die Besonderheit ist, dass der Wasserstoff ausschließlich mit erneuerbarem Strom aus der Region erzeugt wird. Zu den ersten Kunden zählen die auf Wasserstoffantrieb umgerüsteten Busse der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft sowie der neue Hyundai Xcient Fuel Cell LKW, der im Rahmen einer Roadshow in Brandenburg Anfang der Woche Halt machte.

Guter Standort

Bei der offiziellen Eröffnung zeigte sich Karina Dörk, Landrätin des Landkreises Uckermark, erfreut über die Inbetriebnahme des jüngsten H2-Projektes in der Region. „Ich erwarte, dass in der Uckermark und im Barnim bald weitere Projekte folgen werden, denn hier gibt es beste Voraussetzungen, um bei der Entwicklung der Wasserstoff-Technologie eine Vorreiterrolle einzunehmen“, lässt sich die Kommunalpolitikerin in einer Mitteilung von Enertrag zitieren.

„2021 kann bereits jetzt als Initialjahr für den Einsatz von Wasserstoff in der Region Uckermark-Barnim gesehen werden. Es konnten seit Beginn dieses Jahres wegweisende Wasserstoffvorhaben auf den Weg gebracht werden“, ergänzt Daniel Kurth, Landrat des benachbarten Landkreises Barnim.

Wichtige Impulse

„Für die Stadt Prenzlau sind die H2-Tankstelle und die sukzessive Umstellung des ÖPNV auf alternative Antriebstechnologien wichtige Impulse“, so Hendrik Sommer, Bürgermeister von Prenzlau. „Insbesondere das ganzheitliche Konzept mit der geplanten Nutzung der Elektrolyse-Abwärme durch unsere Stadtwerke hat uns überzeugt.“

Die Tankstelle des deutschen Herstellers Maximator verfügt über zwei Kompressorstufen, die Betankungen mit 350 und 700 bar für Nutzfahrzeuge und PKW erlauben. Zu Beginn steht eine tägliche Kapazität von 750 kg Wasserstoff zur Verfügung, welche die Betankung von 25 Bussen oder LKW ermöglicht. Eine Erweiterung der Kapazitäten auf 1.600 kg täglich ist möglich.

Weitere Tankstellen geplant

„Grüner Wasserstoff muss dort eingesetzt werden, wo die Hebelwirkung am größten ist und wo er am meisten Kohlendioxid vermeidet“, so Enertrag-Vorstandsvorsitzender Jörg Müller. „Der Aufbau weiterer Tankstellen in der Region und die Nutzung im Mobilitätssektor sind daher naheliegend.“

Die Wasserstofftankstelle ist der erste Baustein des Wasserstoffzentrums Prenzlau. Die Pläne für das Wasserstoffzentrum sehen die Installation von bis zu 13 Megawatt Elektrolyseleistung sowie die Integration eines Labors zur Qualitätskontrolle und Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Technologien vor. (amo)