Erstes E-Auto als „Kraftwerk“ präqualifiziert
Wie lassen sich Elektroautos als mobile Zwischenspeicher in das Stromnetz integrieren? Diese Frage hat sich The Mobility House vor drei Jahren auf dem firmeneigenen Parkplatz gestellt und aus dem Vehicle-to-Grid-Ansatz kurzerhand einem Vehicle-to-Coffee-Ansatz gemacht. Nachdem der Nissan Leaf problemlos die Kaffeemaschine des Unternehmens mit Energie versorgt hatte, ging es in die Testphase mit dem Übertragungsnetzbetreibern. Mittlerweile ist das E-Auto für die Bereitstellung von Primärregeleistung von Amprion präqualifiziert worden.
Erst im Frühling dieses Jahres startete The Mobility House den Versuch ein Elektroauto als Zwischenspeicher in das Übertragungsnetz von Tennet einzubeziehen. In Kooperation mit Amprion und Enervie in Hagen hat es der Nissan Leaf mit seiner bidirektionalen Ladefunktion nun geschafft vom Übertragungsnetzbetreiber wie ein Kraftwerk qualifiziert zu werden.
Flexibles Lastmanagement
Der Nissan kann über einen speziellen Ladeanschluss nicht nur Energie aufnehmen, sondern sie bei Bedarfsspitzen wieder zurück ins Netz einspeisen. So soll der Stromer die Netze auch bei einem schwankenden Angebot an Wind und Sonne stabil halten. Ob und wie viel Strom das Auto aufnehmen oder abgeben soll, wird über eine Energiemanagementsoftware von The Mobility House gesteuert – die Netzintegration des Nissans fand über die Ladeinfrastruktur von Enervie auf dem firmeneigenen Gelände statt. (ls)