E-Mobilität

Karlsruhe bekommt autonome E-Mini-Busse

In der 300 000-Einwohner-Stadt sollen bald drei autonome, elektrische Shuttels Personen zu den S-Bahn-Stationen befördern. Die Karlsruher Verkehrsbetriebe nehmen an dem Projekt teil, das erst kürzlich einen Preis gewonnen hat.
13.12.2018

Freuen sich über den NEO2018 (von links): Ascan Egerer (Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG)), Alexander Pischon (Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe) und Marius Zöllner (Professor und Vorstandsmitglied am FZI Forschungszentrum Informatik).

Von Herbst des kommenden Jahres an, sollen drei Shuttles mit bis zu acht Sitzen durch bestimmte Stadtteile in Karlsruhe rollen. So die akutellen Planungen der Stadt, berichtet das Handelsblatt. Im Spätsommer sollen die ersten Tests dazu anlaufen.

Es handelt sich dabei um das Forschungsprojekt "Elektrische, vernetzte und autonom fahrende Elektro-Mini-Busse im ÖPNV " – kurz: EVA-Shuttle. Darin haben sich die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) mit dem Forschungszentrum Informatik (FZI), der Robert Bosch GmbH, der Bahntocher Ioki sowie der TÜV Südwest zusammengetan. Am 6. Dezember gab es dafür vom der Technologie-Region Karlsruhe den mit 20 000 Euro dotierten Innovativpreis NEO2018.

Anfangs mit Spezial-Personal an Bord

Vorgesehen ist, dass Bürger die Fahrzeuge zu sich bestellen können und von dort entweder zur nächstgelegenen S-Bahn-Haltestelle oder zu ihren ARbeitsplätzen im Industriequartier Technologiepark gebracht werden. "Die EVA-Shuttles werden den ÖPNV in Karlsruhe und der Region entscheidend weiterentwickeln – hin zu einem bedarfsgerechten und passgenauen Mobilitätsmittel", sagt Alexander Pischon, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Damit wolle man mehr Menschen dazu bringen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Zudem wird anfangs speziell geschultes Personal an Bord sein, das bei Fehlfunktionen eingreifen kann und durch Gespräche mit Passagieren für die Akzeptanz des autonomen Fahrens werben soll, so das Handelsblatt.

Gesteuert wird der Einsatz der Fahrzeuge von der Verkehrszentrale. Das Vorhaben wird vom Verkehrsministerium mit 2,32 Mio. Euro für 27 Monate gefördert. Wer die Mini-Busse stellt, sei allerdings noch unklar, da sich der US-Hersteller Local Motors mit seinem Testfahrzeug Olli aus Europa zurückgezogen hat. Als Alternative wird der Minibus des Systemlieferanten ZF zusammen mit dem Aachener Starup "e.GO" gehandelt. (sg)