Kreise: Volkswagen denkt über Einstieg in Batteriezellenfertigung nach
Volkswagen soll mit einem Partner den gemeinsamen Einstieg in die Batteriezellproduktion für Elektroautos erwägen. Mehrere Optionen würden geprüft, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus gut informierten Kreisen. Zuvor hatte das „Manager Magazin“ berichtet, der Autoriese wolle gemeinsam mit dem koreanischen Konzern SK Innovation in Europa Batteriezellen bauen. Es gebe allerdings noch keine Entscheidung über die Pläne, die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen. Volkswagen teilte mit, man kommentiere Spekulationen nicht. Aus VW-Kreisen verlautete, man habe immer gesagt, dass Partnerschaften vorstellbar seien, um sich schnell Kompetenzen anzueignen.
Auf Grund der hohen Kosten, die mit der Entwicklung einer solchen Batteriezelle einher gehen, ist dies sogar sehr wahrscheinlich. Zudem fehlt den deutschen Unternehmen an dieser Stelle das nötige Know-how, um zeitnah an die asiatische Weltspitze aufzuschließen. Bis zu einer Milliarde Euro soll die Bundesregierungen für eine Starthilfe in die Hand nehmen wollen.
Deutsche Batteriezellenproduktion möglich
VW-Konzernchef Diess forderte diesbezüglich schon vor einiger Zeit eine europäische Allianz für die Batteriezellenproduktion. Ziel einer solchen sei die Unabhängigkeit von Lieferanten aus Korea und China, die bisher den Markt fest im Griff haben. Entscheidend ist an dieser Stelle, ob es dem Bundeswirtschaftsminister (CDU) Peter Altmaier gelingt, einen Zusammenschluss von deutschen Zulieferern zu bilden, die ins Geschäft einsteigen wollen. Pläne für ein solches Industriekonsortium werden Medienberichten zufolge im November präsentiert.
Als Reaktion auf politische Regulierungen und dem Druck, nicht vollends den Anschluss am Weltmarkt verlieren zu wollen, entsteht derzeit in Salzgitter eine Pilotlinie zur Batteriezellfertigung. Das erste vollelektrische Modell der geplanten ID-Familie soll Ende 2019 in Zwickau vom Band rollen. Volkswagen hatte zudem angekündigt, bis 2025 bis zu drei Millionen E-Autos pro Jahr bauen und 80 neue elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen zu wollen. (dpa/hol)