Lade-Wüste Mehrfamilienhaus
Vor gut drei Jahren wurde das Wohnungseigentumgesetz (WEG) geändert. Seit dieser Zeit können Mieter und Eigentümer leichter einen Anspruch auf eine Lademöglichkeit durchsetzen. Doch die Herausforderungen sind noch immer groß, heißt es beim Automobilclub ADAC.
Der Ausbau von Photovoltaik, Erweiterungsmöglichkeiten für Ladestationen und der Mangel an Handwerkern seien nur einige der Hürden. Oft ist laut ADAC das Laden im Mehrfamilienhaus an der eigenen Wallbox noch mehr Wunsch als Wirklichkeit. Darauf deutet eine Umfrage des ADAC in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung UScale hin.
Mehr als die Hälfte der Befragten – 57 Prozent – berichtet von Problemen bei der Planung und Organisation von Ladelösungen innerhalb der Hausgemeinschaft. Die Abstimmung innerhalb der Eigentümergesellschaft empfindet rund ein Drittel als besonders schwierig. Fast die Hälfte wünscht sich sogar, auf einen ETG-Beschluss verzichten zu können.
Die Suche nach einer geeigneten, technischen Ladelösung stellt für 56 Prozent eine Herausforderung dar. Fast jeder zweite Befragte nennt die hohen Kosten als problematisch. Nahezu ein Viertel hat sogar Mühe, überhaupt einen Elektriker zu finden.
Bundesregierung soll handeln
Entscheidend für die Wahl einer Ladelösung ist für 65 Prozent der Preis. Als Hürde werden von den meisten Befragten Finanzierungsprobleme einschließlich Fragen zu Fördermitteln genannt. 22 Prozent der Befragten wünschen sich eine Komplettlösung aus einer Hand, von der Information und Planung über die Montage bis zum Betrieb und der Abrechnung.
Der ADAC fordert, dass die Bundesregierung – wie zugesagt – die rechtlichen und baulichen Hindernisse beseitigt, die den Ausbau von Ladeinfrastruktur behindern. Dazu müssten die im Masterplan Ladeinfrastruktur vorgesehenen Maßnahmen zur Ertüchtigung und Digitalisierung von Hausanschlüssen sowie die Evaluation und Überarbeitung des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes (GEIG) umgesetzt werden. (wa)