Pilotprojekt zum optimierten Laden in Sachsen
Ein wachsender Anteil erneuerbarer Energien erfordert künftig passende Speichermöglichkeiten. Die Einbindung von E-Auto-Batterien als flexible Verbraucher bietet hierbei großes Potenzial. Die Volkswagen-Tochter Elli und Mitnetz Strom wollen in den kommenden Monaten am Beispiel Zwickau zeigen, wie Elektromobilität und Energiewirtschaft zusammenwachsen können.
Denn den Chancen durch die Einbindung der Batterien als Speicher stehen auch Risiken gegenüber. Durch die Verlagerung großer Teile der Mobilität ins Stromsystem wachsen die Anforderung an die Verteilnetze. Entscheidend ist, die Netze vor Ort nicht zu überlasten.
In einem Pilotprojekt werden optimierte Ladestrategien getestet. Dabei werden sowohl die regionale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien als auch die verfügbaren Kapazitäten im Verteilnetz berücksichtigt. Zum Einsatz kommen dabei Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns. Im Projekt soll gezeigt werden, wie mit zeitvariablen, monetären Anreizen kundenfreundliche Produkte zum intelligenten Laden realisiert werden können.
Elektromobilität biete perspektivisch das Potenzial, das Stromnetz dort zu entlasten, wo es besonders notwendig ist: In höheren Spannungsebenen mit zeitweise großem Überschuss an erneuerbaren Energien, heißt es bei Mitnetz Strom. „Gleichzeitig begegnen wir möglichen Engpässen im Ortsnetz mit einer neu entwickelten Software“, erklärt Michael Lehmann, Leiter Prozess- und Systemmanagement von Mitnetz Strom.
Das Programm regelt die optimale Zuordnung von Netzkapazitäten zu Ladevorgängen von Elektrofahrzeugen. So lasse sich sicherstellen, dass bereits in der Übergangszeit, bis die Netze auf allen Ebenen erweitert sind, Wind und Photovoltaik sowie Elektromobilität schnell ins Energiesystem eingebunden werden können.
Smartes Laden unterstützt die Energiewende
„Das smarte Laden in unserer Pilotanwendung unterstützt die Energiewende in vielen Dimensionen. Die Nutzung von lokalem Strom aus erneuerbaren Energien wird erhöht und das Mobilitätsbedürfnis des Kunden sichergestellt. Am Ende profitieren Kunden von geringeren Strompreisen für die Ladung ihrer E-Autos und senken ihren individuellen CO2-Fußabdruck“, sagt Niklas Schirmer von der Volkswagen Group Charging. (wa)