E-Mobilität

Shell baut LNG-Tankstellen in Deutschland

Shell setzt offenbar auf Flüssigerdgas-Antriebe für das Transportgewerbe. Die Zahl der LNG-Tankstellen in den Benelux-Staaten wächst, und nun kommt auch Deutschland an die Reihe.
29.05.2018

Bald auch in Deutschland: LNG-Tankstellen von Shell

Im September soll die erste Tankstelle für tiefkaltes, verflüssigtes Gas (LNG) des Shell-Konzerns in Hamburg eröffnet werden. Damit wird der erste Schritt für ein Netz von Flüssigerdgas-Stationen dieses Konzerns auch in Deutschland gemacht. Shell hat durchaus Erfahrung mit dieser Technologie: Sieben Stationen in den Niederlanden bestehen bereits, und jüngst hat der Energieriese auch seine erste LNG-Station für LKW in Belgien offiziell eröffnet. Weitere Stationen sollen folgen.

Die neue Shell-Station ist auch für deutsche Brummi-Fahrer interessant. Sie liegt in Herstal, bei Lüttich und damit in der Grenzregion zu Deutschland und den Niederlanden an der E313, einer der Hauptrouten im europäischen Güterverkehr. Die völlig neu errichtete Station verfügt über vier Fahrspuren zur Betankung mit Diesel und AdBlue sowie zwei Spuren zu Betankung mit LNG. Bei einer Kapazität von 3,5 KT können täglich bis zu 150 Lastwagen mit LNG betankt werden.

Große Vorteile für die Umwelt

Auch der niederländisch-britische Energiekonzern Shell hat sich dem globalen Ziel geöffnet, den Ausstoß von Emissionen zu begrenzen. Speziell im Transportsektor ist es interessant, sauberere und wirtschaftliche Energielösungen anzubieten. Hier helfen die Möglichkeiten des Antriebes mit Strom nicht, die für Personenkraftwagen derzeit massiv gefördert werden. Auf längere Sicht gibt es für Lastwagen wohl keine Alternative zu Verbrennungsmotoren, so Shell, und zwar aufgrund ihrer größeren Leistungsfähigkeit und Reichweite.

Für Lastwagen bietet der Betrieb mit LNG erhebliche Vorteile hinsichtlich CO2-Ausstoß und Luftschadstoffen, die gegenüber Diesel deutlich geringer ausfallen. So entsteht zum Beispiel praktisch kein Feinstaub und die Motoren sind zudem leiser. In Deutschland entfallen rund ein Fünftel der energiebezogenen CO2-Emissionen auf den Transportsektor. Bereits heute sind in Europa circa 5000 Lastwagen der Hersteller Iveco, Scania und Volvo unterwegs, die mit LNG betrieben werden. (sig)