E-Mobilität

Solarzellen verlängern die Reichweite

Fraunhofer-Team forscht an Elektro-Nutzfahrzeugen mit Photovoltaik-Unterstützung.
03.04.2020

Direkt am Fahrzeug produzierter Solarstrom kann die CO2-Bilanz von Nutzfahrzeugen verbessern. Im Projekt »Lade-PV« wollen vier Industrieunternehmen und zwei Fraunhofer-Institute unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE die Marktfähigkeit von PV-Anwendungen im Lastenverkehr demonstrieren.

Reichweite gewinnen

Dafür werden in den kommenden drei Jahren nicht nur einzelne Komponenten wie PV-Module und Leistungselektronik, sondern auch ein Herstellungs- und Fertigungskonzept entwickelt, das eine effiziente Lieferkette zwischen den beteiligten Branchen ermöglicht. Ein Elektro-Lastwagen dient als Demonstrationsfahrzeug. Auf LKW findet sich viel Platz in bester Sonnenlage, bei elektrischem Antrieb sind auch große Batterien verfügbar – dies sei eine ideale Situation, um mit Photovoltaik Reichweite zu gewinnen, erklärt Harry Wirth vom Fraunhofer ISE.

Die Wissenschaftler des Fraunhofer ISE entwickeln im Projekt leichte und robuste PV-Module für zwei Anwendungsfälle: die nachträgliche Aufdachmontage und die Vollintegration in den Fahrzeugkoffer. Letzteres ist anspruchsvoll; die Vehicle Integrated PV(VIPV)-Module sollen einen Flächennutzungsgrad von mehr als 90 Prozent erreichen, vibrationsstabil, scher- und biegeresistent sowie montagefreundlich sein. Außerdem sollen sie höchstens 2,6 Kilogramm zusätzliches Gewicht pro Quadratmeter aufweisen.

Das mit Solarmodulen ausgestattete Demonstrationsfahrzeug, ein Framo E-Lkw, wird beim Elektro-Großhändler Alexander Bürkle im täglichen Verteilerbetrieb in Freiburger Umland getestet. In einer Messkampagne wird das Einstrahlungspotenzial der gefahrenen Routen erhoben, auch die Leistungsentwicklung und Stabilität der Module unter realen Bedingungen werden regelmäßig überprüft. (wa)