E-Mobilität

Staat soll private Ladeinfrastruktur fördern

Besonders in Wohnanlagen seien Impulse nötig, heißt es in einem Verbändeschreiben, das auch der BDEW unterzeichnet hat.
08.07.2020

Gerade in Wohnanlagen fehlen Impulse für den Aufbau von Ladeinfrastruktur, heißt es bei den Verbänden.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserswirtschaft (BDEW), der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) appellieren an die Politik, die Rahmenbedingungen für den Ausbau privater Ladeinfrastruktur zu verbessern. Mit einem Anteil von rund 85 Prozent der Ladevorgänge sei die private Ladeinfrastruktur ein zentraler Hebel für den Markthochlauf der Elektromobilität.

Im Schreiben sprechen sich die Verbände für eine stärkere staatliche Förderung der Installation und Errichtung privater Ladeinfrastruktur aus. Insbesondere in Wohnanlagen seien Impulse nötig, um die Erstinvestitionsschwelle abzusenken. Das Konjunkturpaket sieht hierfür Mittel vor, unter anderem mit einer Förderung von privaten und gewerblichen Ladeeinrichtungen in Höhe von einer halben Milliarde Euro.

Zügig Gesetze verabschieden

Wichtige Rahmenbedingungen sollten durch die Umsetzung des Gebäude-Elektromobilitäts-Infrastruktur-Gesetzes (GEIG) und des Wohnungseigentums-Modernisierungsgesetzes (WEMoG) geschaffen werden. Die Verbände fordern einen zügigen Abschluss der Verfahren. Bei der Umsetzung solle auf Praktikabilität und die Belange aller Marktteilnehmer geachtet sowie die Auswirkungen auf die Wohnkosten berücksichtigt werden.

Um organisatorische und prozessuale Schwierigkeiten beim Laden in Mehrfamilienhäusern zu identifizieren und zu lösen, schlagen BDEW, VDA und GdW eine gemeinschaftliche Initiative zum Laden am Wohnort vor, mit der Versorger, Netzbetreiber, Immobilienunternehmen und Automobilhersteller an ausgewählten Standorten den bedarfsbezogenen Aufbau von Ladeinfrastruktur vorantreiben. (wa)