E-Mobilität

Staatliches Ladesäulennetz: Wettbewerber reichen Beschwerde ein

Unternehmen, die sich an dem geplanten Netz beteiligen wollen, müssen Preislimits einhalten. Private Anbieter fühlen sich nun benachteiligt.
03.08.2022

Die nächste Schnellladesäule für Elektroautos soll in maximal zehn Minuten erreichbar sein - so der Plan der Bundesregierung. (Symbolbild)

Gegen das geplante Ladesäulen-"Deutschlandnetz" für die Elektromobilität haben Ladesäulen-Betreiber Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Die EU-Kommission bestätigte am Mittwoch, dass man "Informationen von Marktteilnehmern" hinsichtlich der Unterstützung für Schnellladestationen bekommen habe.

Diese werde man nun prüfen, so die Kommission. Man sei auch mit den deutschen Behörden wegen der Maßnahmen in Kontakt.

Staatliche Preislimits

Die Vorsitzende des Betreiber-Interessenverbands Inspire, Katharina Boesche, sagte auf Anfrage, "es hat niemand was dagegen, dass Ladeinfrastruktur mit Bundesmitteln gefördert wird". Problematisch sei hingegen die vollständige öffentliche Finanzierung des Netzaufbaus sowie -betriebs.

Private Betreiber könnten mit den staatlich festgesetzten Preislimits für die Stromabgabe an den öffentlichen Ladesäulen nicht mithalten. Laut Boesche ist auch das Unternehmen Allego beteiligt.

Pläne von Scheuer

Nach den Plänen der Regierung soll die nächste Schnellladesäule für Elektroautos in zehn Minuten erreichbar sein. Umstritten sind die Preislimits, die Firmen einhalten müssen, wenn sie sich an dem Netz beteiligen wollen. Ladesäulenbetreiber fühlen sich von den Preisvorgaben bedroht und beklagen eine Wettbewerbsverzerrung durch den Bund.

Die Pläne stammen noch vom früheren Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Auch die aktuelle Bundesregierung halte daran fest, kritisierte Boesche. (dpa/jk)