E-Mobilität

Stadtwerke Schwerin: Wasserstoff als Diesel-Ersatz

Das Energieministerium Mecklenburg-Vorpommern fördert eine Studie zu Potenzialen von Wasserstoff, die von den Stadtwerken in Schwerin maßgeblich vorangetrieben wird.
02.05.2019

Förderungsbescheid übergeben: Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern, Thomas Murche (Wemag), Volker Rumstich, Siegbert Eisenach (IHK Schwerin), Josef Wolf (Stadtwerke Schwerin), Sylvia Schimanek (Wemag, v. r. n. l.)

Die Stadtwerke Schwerin AG (SWS), die Wemag AG und das Transportunternehmen Volker Rumstich aus Parchim haben gemeinsam eine Studie in Auftrag gegeben, in der die Einsatzbedingungen von kohlendioxidfrei betriebenen Nutzfahrzeugen und Stadtbussen in Mecklenburg-Vorpommern untersucht werden sollen. Die Studie wird vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern mit 36.000 Euro gefördert.

Das Projekt der drei Partner firmiert unter "Blue-Line Westmecklenburg". Entlang der Hauptinfrastrukturachsen A 24 über Valluhn/Gallin, Schwerin und Parchim soll Wasserstoff als alternative und grüne Energie genutzt werden. Erklärtes Ziel der Netzwerkpartner ist die Speicherung der in Mecklenburg-Vorpommern erzeugten Energie aus Wind- und Solaranlagen in molekularer Form – also Wasserstoff und auch LNG-Gas. Derzeit fehlt eine ausreichende Speichermöglichkeit.

An Wasserstoff geht kein Weg vorbei

"Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir nicht nur eine Strom-, sondern auch eine Wärme- und Mobilitätswende. Die deutschen und die europäischen Klimaschutzziele sind ohne einen Wandel in der Wärmeerzeugung und in unserer Mobilität kaum erreichbar. Deshalb haben wir großes Interesse daran, dass auch die Nutzfahrzeuge und öffentlichen Personenbeförderungs-Unternehmen zur Kohlenstoffdioxidreduzierung beitragen", sagt Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel.

"Die SWS befassen sich mit der Entwicklung alternativer und nachhaltiger Energieversorgungskonzepte. Wir sind überzeugt, dass über Power-to-X-Technologien zukünftig Windstrom gespeichert wird und idealerweise dann als Raumwärme oder Treibstoff im Mobilitätsmarkt verwendet werden wird. Seit langem betreiben wir das Erdgasnetz in der Landeshauptstadt Schwerin und derzeit zwei Erdgastankstellen für Pkw", so SWS-Geschäftsführer Josef Wolf. Dabei gewinne Wasserstoff immer mehr an Bedeutung.

Wasserstoff soll schrittweise fossiles Gas ersetzen

Interessant ist insbesondere eine mögliche Zumischung von Wasserstoff aus Windenergie in das bestehende Erdgasnetz. Damit sollen kommunale Nutzfahrzeuge mit Erdgasverbrennungsmotoren betankt werden, bei denen Wasserstoff zugemischt werden kann. Diese Übergangslösung soll zur Überbrückung dienen, bis das Gasnetz auf kohlendioxidfreie Gase umgestellt ist. Die jetzt laufenden Vorstudien seien von großer Bedeutung, um die Einsatzbedingungen von kohlstoffdioxidfreien Fahrzeugen zu analysieren, bestätigte auch der Schweriner Minister Pegel (SPD). (sig)