Auf einem zehn Kilometer langen Teilstück der Autobahn A1 zwischen Reinfeld und dem Kreuz Lübeck wird es künftig eine Oberleitung geben, über die schwere Elektro-Lastwagen ihren Strom ziehen sollen. Gemeinsam mit Bundes-Umweltstaatssekretär Florian Pronold und Björn Lehmann-Matthaei vom Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel gaben Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz und Energieminister Dr. Robert Habeck den Startschuss zum Bau der Elektro-Teststrecke.

Das Pilotprojekt wird vom Bund mit rund 19 Millionen Euro finanziert. Getestet und genutzt wird die Strecke zunächst durch die Reinfelder Spedition Bode – sie fährt dort im Shuttle-Verkehr zwischen ihrem Firmensitz und dem Lübecker Hafen. Die ersten Test-Lastwagen werden mit einem Hybridsystem aus Diesel und Elektromotor ausgestattet sein. Grundsätzlich seien aber verschiedenste Hybrid- und Batteriekonzepte mit dem Oberleitungssystem kombinierbar, wodurch in Zukunft auch ein rein elektrischer Betrieb möglich ist.

Testbetrieb startet im Mai 2019

Den Baufeldvorarbeiten sollen im Oktober die Bau- und Montagearbeiten folgen. Dazu gehöre neben Tiefbauarbeiten die Errichtung von Gleichrichterunterwerken und Masten sowie zum Schluss die Montage der Fahrleitungen. Mit dem Ende der Bauphase soll im Mai 2019 der Testbetrieb der Anlage aufgenommen werden.

„Damit sind wir nach Hessen bundesweit das zweite Land, das diese ebenso innovative wie umweltfreundliche Technologie erproben und daraus wichtige Erkenntnisse für einen klimaschonenden Verkehr der Zukunft ziehen kann“, sagte Buchholz. Laut Habeck „müssen wir auch im Verkehr auf erneuerbare Energien umsteigen, wenn wir unsere Klimaschutzziele erreichen wollen“.

In Deutschland gibt es derzeit zwei weitere Feldversuche mit individuellen Untersuchungsschwerpunkten:

• das Projekt „Elisa“ in Hessen an der Autobahn A5 beim Frankfurter Flughafen und
• das Projekt „eWay“ in Baden Württemberg auf einer 18 km langen Pilotstrecke der Bundesstraße B462 bei Rastatt. (wa)