E-Mobilität

Strom fürs E-Auto: VW setzt auf mobile Schnell-Ladesäule

Der VW-Konzern spricht von einem "entscheidenden Schritt zu einem leistungsfähigen Netz von Ladepunkten". Pilotprojekt ab 2019 in Wolfsburg.
27.12.2018

Eine unzureichende Ladeinfrastruktur behindert nach wie vor den schnelleren Ausbau der Elektromobilität in Deutschland.

Powerbank fürs E-Auto: Volkswagen will den schleppenden Ausbau der Lade-Infrastruktur für E-Autos mit mobilen Schnell-Ladesäulen beschleunigen. Die Säule könne auf öffentlichen Parkplätzen oder Firmengeländen aufgestellt werden - das Schnellladen dauere durchschnittlich 17 Minuten, teilte die VW-Konzernsparte der Komponentenwerke mit. Für ein Pilotprojekt in Wolfsburg sollten erste mobile Ladesäulen im ersten Halbjahr 2019 aufgestellt werden. Von 2020 an solle die Säule, die ältere Batterien aus E-Autos weiterverwenden werde, auch in anderen Städten eingesetzt werden.

Die Säule mit einer Ladekapazität von 360 kWh kann den Angaben zufolge unabhängig vom Stromnetz aufgestellt, aber auch via Wechselstrom aufgeladen werden. Damit sei es möglich, Solar- oder Windenergie zwischenzuspeichern. Bis zu 15 E-Autos könnten im Betrieb ohne Stromanschluss ihre Akkus nachladen. Falle die Energie unter 20 Prozent, könne die entleerte Ladesäule gegen eine geladene getauscht werden. Die Standorte der Säulen ließen sich per App finden.

Neuer Ansatz für die Infrastruktur

Thomas Schmall, Vorstandschef der VW-Konzern-Komponente, sprach von einem "entscheidenden Schritt zu einem leistungsfähigen Netz von Ladepunkten". Dies sei ein komplett neuer Ansatz für den schnellen Ausbau der Infrastruktur. Deren unzureichender Ausbau gilt als ein Haupthindernis beim Ausbau der Elektromobilität - neben dem hohen Preis der Autos und der bislang noch geringen Reichweite.

In der neuen Komponenten-Sparte, die von Januar 2019 an eine eigene Einheit im VW-Konzern bildet, bündelt der Autobauer seine hausinternen Zulieferungen etwa für Motoren, Getriebe, Fahrwerke oder Lenkungen. In der Sparte werden weltweit 56 Fabriken mit rund 80.000 Beschäftigten zusammengefasst. Deutsche Standorte sind etwa Baunatal bei Kassel, Braunschweig und Salzgitter. (dpa/hil)