E-Mobilität

Studie: E-Mobilität steht und fällt mit der Ladeinfrastruktur

Rein theoretisch könnten im Jahr 2030 bis zu acht Mio. E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein – in der Praxis steht und fällt die Prognose mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur.
18.05.2018

Bis zum Jahresenede soll es neue Richtlinien für alle E-Automobilisten geben. Schon jetzt gibt es Angebote für bessere Preisvergleiche beim Strom für E-Autos.

Laut einer aktuell durchgeführten Studie der Münchner Unternehmensberatung TCW wird der Erfolg der Elektromobilität in Deutschland vor allem vom effektiven Ausbau der Ladeinfrastruktur abhängen. Die Besitzer von Elektrofahrzeugen müssen sicher sein können, dass sie überall - von der Autobahnraststätte über das Einkaufszentrum bis zur öffentlichen Garage - ausreichend Lademöglichkeiten vorfinden.  

In der am Freitag veröffentlichten Studie "Ladeinfrastruktur als Enabler der Elektromobilität" prognostiziert Horst Wildemann, Professor an der TU München und Geschäftsführer von TCW, für 2030 ein Marktpotenzial von insgesamt rund 4,7 Millionen Ladesäulen in Deutschland. Davon werden 2,5 Millionen an privaten Standorten installiert sein, knapp 2,2 Millionen - darunter über 200 000 Schnellladesäulen - werden an öffentlichen und halböffentlichen Standorten wie Autobahnraststätten, Einkaufszentren, Parkplätzen und -häusern benötigt. Verglichen mit den heute verfügbaren 4730 öffentlichen Ladestationen mit insgesamt 10700 Ladepunkten bedeutet das eine enorme Steigerung.

11 Mrd. Euro für die Ertüchtigung der Netze

Die umfassende Verfügbarkeit von Ladestationen ist der entscheidende Faktor, um die Zahl der derzeit rund 130 000 in Deutschland zugelassenen Elektro- und Hybridfahrzeuge zu erhöhen. Der Studie zufolge werden bis 2030 Investitionen in Höhe von bis zu 11 Mrd. Euro nötig sein, um die bestehenden Niederspannungsnetze auf die künftigen Anforderungen dieser Ladeinfrastruktur vorzubereiten.

"Eine landesweit flächendeckende Ladeinfrastruktur ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den wünschenswerten Ausbau der Elektromobilität", erklärte Wildemann. "Wir brauchen mehr Elektromobilität, um unsere Klimaziele zu erreichen und den Kohlendioxidausstoß langfristig zu reduzieren. Die Entscheidungsträger in der Regierung und der EU werden über Subventionen und gesetzliche Regelungen eine wichtige Rolle bei diesem Wandel spielen." (ls)