Der amerikanische Elektroauto-Bauer Tesla will südöstlich von Berlin eine Fabrik bauen. In der „Gigafactory“ sollen ab Ende 2021 der künftige Kompakt-Sportgeländewagen Model Y sowie Batterien und Antriebe hergestellt werden.  Die Berliner Wirtschaftsverwaltung rechnet damit, dass dabei 6000 bis 7000 Arbeitsplätze entstehen. Standort soll die Gemeinde Grünheide rund 35 Kilometer südöstlich von Berlin werden.

Außerdem werde Tesla ein Ingenieurs- und Designzentrum in Berlin ansiedeln, sagte Tesla-Chef Elon Musk. „Deutschland baut großartige Autos.“ Das sein einer der Gründe für die Standort-Entscheidung gewesen.

"Tesla kommt auch wegen des Ökostroms"

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte, Tesla komme auch wegen des verfügbaren Ökostroms ins Land. „Wir haben den Rohstoff der Zukunft, wir haben erneuerbare Energien in Brandenburg“, sagte Woidke in Potsdam. Das sei im Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk ein entscheidender Vorzug gewesen. Als weitere Vorzüge nannte Woidke die Metropolregion mit Berlin, eine hohe Dichte an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen - und: „Wir haben Platz.“

Brandenburg hat nach Angaben des Regierungschefs seit fünf bis sechs Monaten mit Tesla verhandelt. „Wir haben verschiedene Standorte angeboten, und die Standortauswahl hat dann Tesla getroffen“, sagte Woidke. Die Ansiedlung „bedeutet eine der größten Investitionen in der Geschichte unseres Landes“. Tesla seien Zusagen für übliche Subventionen im Rahmen des EU-Beihilferechts gemacht worden. Auf die Frage, ob noch ein Risiko bestehe, sagte er mit Blick auf Musk: „Ich habe ihn als sehr verlässlichen Menschen kennengelernt.“

"Meilenstein für den Ausbau der Elektromobilität"

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) interpretierte die Ankündigung von Tesla als Aufwertung des Standortes Deutschland. Deutschland habe sich im Wettbewerb mit anderen Ländern durchgesetzt. Dies sei ein Meilenstein für den Ausbau der Elektromobilität.

Tesla ist jetzt Marktführer in Deutschland

Mittlerweile hat sich Tesla zum Marktführer bei reinen Elektroautos in Deutschland entwickelt. Von Jahresbeginn bis zum 31. Oktober wurden 9301 E-Autos von Tesla neu zugelassen, wie aus Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg hervorgeht. Das entspricht einem Marktanteil von 17,6 Prozent. Auf Rang zwei folgt Renault mit 8330 reinen Stromern vor BMW mit 7957, VW (6208) und Smart (5862). Das am häufigsten neu zugelassene Elektroauto in Deutschland ist allerdings der Renault Zoe, auf den die gesamten 8330 Elektroauto-Neuzulassungen seiner Marke entfallen vor dem Tesla Model 3 mit 7899. (dpa/wa)