Uniper & BP: Mit H2 zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen
"Grüner" Wasserstoff soll in einem Power-to-Liquid-Verfahren zur Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen beitragen. Das Endprodukt soll dann Benzin und Diesel beigemischt werden oder sogar als Reinkraftstoff zum Einsatz kommen. So lauten zumindest die Pläne von BP und Uniper, die sich mit dieser Projektskizze beim Bundeswirtschaftsministerium für das Förderprogramm "Reallabore der Energiewende" beworben haben.
Nachdem die beiden Projektpartner bereits die technische Machbarkeit eines derartigen Herstellungsprozesses im Labormaßstab getestet haben, soll die Anlage nun hochskaliert werden. In einem ersten Schritt soll am BP-Raffineriestandort Lingen ein 15-MW-Elektrolyseur errichtet werden.
In den Raffinerieprozess integriert
In einem zweiten Schritt geht es dann um die Weiterentwicklung des Power-to-Liquid-Verfahrens. Unter wissenschaftlicher Begleitung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforsschung (ISI) soll eine Fischer-Tropsch-Synthese-Anlage konzipiert und umgesetzt werden. Grüner Wasserstoff wird dort mit biogenem CO2 zur Erzeugung von Synthese-Kraftstoffen und chemischen Zwischenprodukten genutzt.
Im Projekt soll die wirtschaftliche und technische Machbarkeit im Industriemaßstab erprobt werde. Dementsprechend sind die Anlagen direkt in den bestehenden Raffinerieprozess von BP integriert, sodass Effizienzverluste, die sonst bei der Wiederverstromung von Wasserstoff auftreten, entfallen. Auch das Klima profitiert: Mit Hilfe von PtG können über 90 Prozent der beim herkömmlichen Verfahren zur Produktion von Wasserstoff entstehenden Treibhausgase vermieden werden. (ls)