Knapp drei Minuten laden für 100 Kilometer: In Jettingen-Scheppach, in der Nähe der Autobahn A8 zwischen Ulm und Augsburg, wurde der Prototyp einer Ladestation mit einer Leistung von bis zu 450 kW vorgestellt.

Die dafür nötigen Autos gibt es noch nicht, aber ein Forschungsfahrzeug von Porsche mit einer Netto-Batteriekapazität von rund 90 kWh erreicht hier eine Ladeleistung von über 400 kW. Ein Fahrzeug von BMW ließ sich in 15 Minuten vollständig aufladen. Sowohl Fahrzeuge als auch Station und Ladekabel müssen bei diesen hohen Leistungen gekühlt werden.

Automatische Anpassung

Die neue Ladestation ist für Elektro-Modelle aller Marken mit der in Europa üblichen Typ-2-Variante des CCS-Steckersystems geeignet.Je nach Fahrzeugmodell kann die Station sowohl für Autos mit 400-Volt- als auch 800-Volt-Batteriesystemen eingesetzt werden. Die bereitgestellte Ladeleistung passt sich automatisch der maximal zulässigen Ladeleistung des Fahrzeuges an.

Das 2016 initiierte Forschungsprojekt "Fastcharge" wird mit 7,8 Mio. Euro durch das Bundesverkehrsministerium gefördert. Zum Industriekonsortium gehören BMW, Porsche, Allego, Phoenix Contact und Siemens.

Die Ladeleistung an den neuen Fastchargern ist drei- bis neunmal so hoch wie an den bisherigen DC-Schnellladestationen. Im Rahmen des Forschungsprojektes wird untersucht, welche technischen Voraussetzungen bezüglich Fahrzeugen und Infrastruktur erfüllt werden müssen, um die extrem hohen Ladeleistungen einsetzen zu können.