E-Mobilität

Weiterer Schritt fürs Deutschlandnetz

Konsortium gründet Autostrom plus GmbH. Beteiligt sind auch Enercity, Stadtwerke Neumünster und Rheinenergie.
09.04.2024

Paul Willi Pohl (Geschäftsführer der Pohl-Gruppe), Burkhard Seizer (Geschäftsführer Autostrom plus), Lukas Kemper (Projektmanager Nachhaltige Energien Q1), Jan Trense (Geschäftsbereichsleiter Dienstleistungen und E-Mobilität Enercity), Mike Süggeler (Geschäftsführer Westfalen Weser Ladeservice) und Sebastian Herkenhoff (Prokurist Autostrom plus)  

Ein Konsortium mit kommunaler Beteiligung wird künftig zum größten Betreiber von Ladeinfrastruktur an deutschen Autobahnen. Die Unternehmen haben dazu die Autostrom plus GmbH gegründet. Beteiligt sind das Beratungsunternehmen Drees & Sommer, Enercity, Ladepark- und Tankstellenbetreiber Q1 Energie, die Pohl-Gruppe sowie die SWN Stadtwerke Neumünster. Teil von Autostrom plus sind außerdem Rheinenergie mit der Tochter TankE und Westfalen Weser Ladeservice.

Vor einigen Wochen hatte der Bund Aufträge für 1000 Schnellladepunkte an 200 unbewirtschafteten Rastanlagen vergeben. Das Konsortium Autostrom erhielt bei dieser Ausschreibung den Zuschlag für drei der sechs Lose. Es wird daher für 99 Ladeparks mit insgesamt 482 Schnelladepunkten verantwortlich sein.

Dringende Ergänzung der Infrastruktur

Geschäftsführer des neuen Unternehmens ist Drees & Sommer-Projektleiter Burkhard Seizer. Als Prokuristen vervollständigen Sebastian Herkenhoff von Q1 und Andreas Müller von Enercity die Geschäftsleitung.
 
Autostrom plus hat die Zuschläge für die Autobahnlose 3, 4 und 5 erhalten. Spitzenreiter ist Bayern mit 29 Standorten und 148 Ladepunkten. In Nordrhein-Westfalen entstehen 14 Ladeparks mit 60 Ladepunkten. Zwölf Ladeparks mit 56 Ladepunkten werden in Sachsen-Anhalt errichtet. „Die neuen Standorte sind eine dringend notwendige Ergänzung der bestehenden Infrastruktur“, sagt Seizer.

Drei Minuten Laden für 100 Kilometer

„Wir planen die Parks mit Ladestationen, die eine Ladeleistung von bis zu 400 kW haben. Unter Idealbedingungen brauchen E-Autos, die mit so hohen Ladeleistungen laden können, nur drei Minuten Ladezeit für 100 Kilometer Reichweite. In der Praxis bedeutet das auf längeren Strecken in der Regel eine kurze Ladepause alle drei bis vier Stunden. Das ist ein Pausenintervall, das auch bei Fahrten mit Verbrenner empfohlen wird“, so Seizer.

Prokurist Herkenhoff kündigt ein barrierearmes Bezahlsystem an, das sämtliche gängige Ladekarten sowie Giro- und Kreditkarten akzeptiert. Bevor die Ladeparks allerdings ihren Betrieb aufnehmen, sei eine gründliche Planung wichtig. Schnellladeparks seien technisch anspruchsvoll und erfordern eine gute Infrastruktur, intelligente Steuerungssysteme und robuste Verbindungstechnologien. (wa)