E-Mobilität

Wissing stellt Wasserstoffstrategie für Nutzfahrzeuge vor

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Volker Wissing glaubt, dass die Wasserstoff-Nutzung im Verbrennungsmotor nicht nur gut für das Klima ist. Mit der richtigen Strategie lassen sich auch Arbeitsplätze schaffen, ist der FDP-Politiker überzeugt.
25.05.2020

Volker Wissing will das Thema Wasserstoff vorantreiben.

Wasserstoff-Nutzung im Verbrennungsmotor statt mit einer Brennstoffzelle: Wirtschaftsminister Volker Wissing will Rheinland-Pfalz zum Technologietreiber in der Fahrzeugindustrie machen. Das kündigte der FDP-Politiker bei der Vorstellung der Wasserstoffstrategie für den Bereich Nutzfahrzeuge an.

Kernpunkte der Strategie sind die Nutzung von Wasserstoff in umgerüsteten Verbrennungsmotoren sowie die Bildung eines Unternehmens-Netzwerks Wasserstoff.

Fördergelder für den Aufbau eines Motorenprüfstands

Mit bis zu 400.000 Euro fordert die Landesregierung den Aufbau eines Motorenprüfstands an der Universität Kaiserslautern. "Im Bereich von Nutzfahrzeugen, etwa beim Unimog oder vielen Baumaschinen, werden in sehr kurzer Zeit sehr hohe Leistungen abgerufen, weshalb der Einsatz einer klassischen Brennstoffzelle hier weniger geeignet ist", erläuterte der Minister. Nun solle geprüft werden, wie Verbrennungsmotoren für den Betrieb mit Wasserstoff modifiziert werden müssten.

"Wir haben in Rheinland-Pfalz eine Vielzahl von Unternehmen, die sich mit der Wasserstoffnutzung beschäftigen. Das Thema ist technisch und ökonomisch komplex, der Bedarf an Austausch sowie Vernetzung von Unternehmen mit der Wissenschaft ist groß. Mit dem Netzwerk fördern wir den Wissenstransfer und initiieren Projekte", so der Minister weiter. 

Für Technologieoffenheit streiten

Zugleich kündigte Wissing an, mit der Wasserstoffstrategie auch einen "politischen Auftrag" erfüllen zu wollen. Die EU-Vorgaben zur CO2-Reduktion setzten derzeit bei schweren Nutzfahrzeugen allein auf batterieelektrische Antriebe, worunter auch die Brennstoffzelle falle, so Wissing. "Ich möchte gemeinsam mit den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Brüssel eine größere Technologieoffenheit erreichen. Die CO2-arme bzw. CO2-freie Nutzung von Wasserstoff sollte unbedingt als Beitrag zum Klimaschutz anerkannt werden", sagte Wissing.

Die Wasserstoff-Strategie für Nutzfahrzeuge ist eine Ableitung aus einer vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben Studie des Unternehmens Prognos. Prognos hat die "Perspektiven und Potential der Wertschöpfung der Fahrzeugindustrie in Rheinland-Pfalz" untersucht.  (amo)