E-Mobilität

Würzburg: WVV prüft Bau von smarten Wallboxen

Das Produkt wurde in einem interdisziplinären Kooperationsprojekt entwickelt. Der Ausbau des Ladesäulennetzes schreitet derweil voran.
04.09.2018

Die Würburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH arbeitet längst nicht nur an einer eigenen Wallbox, ein Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich E-Mobilität ist der Ausbau des Ladesäulennetzes. Das Bild zeigt eine der Mobilstationen in der fränkischen Stadt, diese kombinieren künftig Bike- und Carsharingangebote mit E-Mobilität.

Da die Anforderungen an die Ladetechnik und Nutzerinformation immer wichtiger werden, prüft die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) aktuell als Produzent für eine smarte Wallbox im Apple-Design mit einer Plattformmöglichkeit für Mehrwerte aufzutreten. Hierfür hat sich ein interdisziplinäres Team aus Industrie-Designern, IT-Spezialisten, FH-Professoren sowie Hardwareherstellern zusammengefunden. In Verbindung mit dem Produkt wird überlegt, weitere Dienstleistungen rund um die Elektromobilität anzubieten. Dies reichen vom Flottenmanagement für Unternehmen, Berücksichtigung des Ladestroms in der Firmen-CO2-Bilanz, damit verbundene buchhalterische Leistungen bis hin zum Lastmanagement und speziellen Lade- und Verbrauchs-Kombitarifen. Die endgültige Entscheidung, ob die Kooperationspartner mit der Lösung an den Markt gehen, soll in Kürze fallen.

13 weitere Ladestandorte mit 38 Ladepunkten

Gleichzeitig baut das zu 100 Prozent kommunale Unternehmen das Ladenetz in Würzburg weiter aus. Dank einer Förderung aus dem Bayerischen Förderprogramm zum "Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern" in Höhe von 120000 Euro werden nun 13 weitere Ladestandorte mit insgesamt 38 Ladepunkten für E-Autos im Stadtgebiet Würzburg durch die WVV errichtet. Vorgesehen ist an elf Standorten jeweils eine Ladesäule mit je zwei Typ2 22 kW-Ladepunkten und einer Gesamtleistung von 33 kW. An den beiden anderen soll ein Ladekonzept für Pendler und Anwohner entstehen, heißt es. Geplant sind pro Standort acht öffentlich zugängliche Ladepunkte mit einer Gesamtleistung von 33 kW, um nachts Anwohnern und tagsüber Pendlern das Laden mit bis zu 11 kW zu ermöglichen. Ein intelligentes Lade- und Lastmanagement steuert die verfügbare Leistung.

Ausbau der Mobilstationen

Fünf der elf Ladesäulen werden das Mobilstationen-Konzept der Stadt Würzburg weiter ergänzen. An den Mobilstationen ist bisher Bike- und Car-Sharing möglich. Die WVV erweitert das Angebot um die Komponente Elektromobilität und hat dies bereits an drei Mobilstationen erfolgreich umgesetzt. Die restlichen sechs werden an stark frequentierten und zentralen „Hotspots“ in Würzburg errichtet. Darunter fallen unter anderem die neue Umweltstation, eine Tankstelle, ein Pendlerparkplatz und der Parkplatz am Heizkraftwerk im Herzen der Stadt Würzburg. Die WVV hat 2017 damit begonnen, neben zwei in ihren Parkeinrichtungen bestehenden Ladestandorten ein Ladesäulen-Netz für E-Autos in Würzburg aufzubauen. Seitdem wurden in und um Würzburg zwölf weitere Ladepunkte im öffentlichen Raum eingerichtet.

Lade-Vouchers im Einzelhandel

Die WVV positioniert sich in der Region als der Ansprechpartner bei Fragen rund um die Elektromobilität. Neben der Beratung, der Konzeptionierung, Verkauf und Installation von Hardware werden zukünftig Dienstleistungen vor allem im Gewerbe- sowie Wohnungsbereich einen großen Anteil ausmachen. Neben Wartung, Strombelieferung und Abrechnung werden Last- und Lademanagement gerade im Flottenbereich immer wichtiger. Auch im Einzelhandel zeichnen sich Geschäftsideen wie Lade-Vouchers ab. Aktuell geht die WVV davon aus, dass 2020 bereits zwei Prozent aller Fahrzeuge in Würzburg elektrisch fahren werden und sich der Anteil bis 2025 sogar auf bis zu 20 Prozent erhöht. Als Gründe werden der technologische Fortschritt mit gleichzeitig einhergehendem Preisverfall der Batterien, die zukünftige Vielfalt an Fahrzeugmodellen sowie die Förderungen, hier vor allem das aktuelle Thema der reduzierten Dienstwagenbesteuerung, genannt. (hoe)