Deutschland

Endlagersuche für Atommüll: Töpfer fordert Transparenz bei Standortsuche

Ex-Umweltminister Klaus Töpfer will Geodaten für die Endlagersuche veröffentlichen. Den Atommüll ins Ausland abzuschieben, komme nicht in Frage.
15.05.2018

Klaus Töpfer, Ex-Umweltminister

Bundesweit wird derzeit nach einem Atomendlager gesucht. Ein „Nationales Begleitgremium“ aus Experten und Bürgern soll dafür sorgen, dass alles korrekt abläuft. Sein Vorsitzender Klaus Töpfer (CDU) schlägt dazu mehr Transparenz für die Standortauswahl vor.

"Das A und O des Standortauswahlverfahrens ist jederzeitige und umfassende Offenheit. Wenn wir an irgendeiner Stelle anfangen, mit Geheimhaltungen zu arbeiten, werden wir das nach Gorleben ja erst wieder aufzubauende Vertrauen in eine ergebnisoffene Standortsuche nicht erreichen", sagte Töpfer der "Saarbrücker Zeitung" am Dienstag. Der Ex-Umweltminister hält deshalb eine gesetzliche Regelung für den Umgang mit Geodaten für erforderlich. Zum Teil sind das Daten von Privatunternehmen und der Bundestag müsse daher bei deren Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit nachbessern.

Zwischenlager dürfen nicht zum Dauerzustand werden

Auch in puncto Zwischenlager muss sich in den kommenden Jahren einiges ändern: 2032 läuft die Genehmigung für den Betrieb der 16 bestehenden Zwischenlager aus, bis dahin sollen sich nach Töpfers Meinung auch die Bürger an der Suche nach einer Übergangslösung beteiligen. Fest steht für den CDU-Mann jedoch auch: "Die Anwohner der Zwischenlager müssen das Vertrauen haben, dass eine ernsthafte Endlagersuche stattfindet und dass die Zwischenlager nicht einfach endlos weiterbetrieben werden.“

Auch wenn niemand gern in der Nähe eines Endlagers wohnt und lebt, für Töpfer kommt eine Auslagerung des Atommülls ins Ausland nicht in Frage. So sei auch eine große Mehrheit des Bundestages der Meinung, dass wir diesen Müll, den wir erzeugt haben, auch bei uns entsorgen sollten. Heute (15. Mai) übergibt Töpfer seinen ersten Tätigkeitsbericht an den Bundestag. Für die anstehende Erweiterung des „Nationalen Begleitgremiums“ fordert der Vorsitzende die neun hinzukommenden Posten durch unabhängige Persönlichkeiten zu besetzen. Parteipolitik gehöre in sein Gremium nicht hinein.  (ls)