Deutschland

Energetische Stadtsanierung geht neue Wege

Energetische Gebäudesanierung hat mehr Sinn, wenn sich ganze Stadtteile miteinander vernetzen und Maßnahmen kombinieren. Erste Vorreiter dieses Ansatzes gibt es schon:
27.05.2019

Sollen die Klimaziele im Gebäudesektor bis 2030 erreicht werden, dürfen nicht nur einzelne Gebäude saniert werden, sondern es muss in Quartierslösungen gedacht werden.

Eine neue Studie im Auftrag der KfW hat das hauseigene Förderprogramm "Energetische Stadtsanierung" unter die Lupe genommen und die Förderanträge im Zeitraum von 2012 bis 2017 untersucht. Insgesamt wurden 1000 kommunale Quartierskonzepte und Sanierungsmanagements erfolgreich subventioniert – ein Anfang beim Klimaschutz im Gebäudebestand ist also gemacht.

Insgesamt hat die KfW-Bank, seit das Förderprogramm Anfang 2012 ins Leben gerufen wurde, 56 Mio. Euro für kommunale Lösungen zur Stadtquartiers-Sanierung ausgegeben, so die Analyse der Prognos AG. Jährlich stellt die Bundesregierung allerdings 50 Mio. Euro für dieses und zwei weitere Kreditprogramme (201/202) bereit. 23 Mio. Euro investierten Städte und Gemeinden aus eigener Tasche in bauliche Maßnahmen.

Die Effizienz spielt im Quartier

In den 1000 erfolgreichen Förderanträgen ging es bei 700 Konzepten um die Umsetzung von Maßnahmen der energetischen Sanierung, in 200 weiteren Vorhaben stand das Sanierungsmanagement im Fokus. Diese beiden Aspekte stellen die Schwerpunkte des Programms 432 dar und können sowohl gekoppelt als auch getrennt voneinander von Kommunen in Anspruch genommen werden.

Insgesamt blickt die KfW positiv auf die Evaluierungsergebnisse, wobei Ingrid Hengster als zuständige Vorständin betont: "Um dieses Potenzial zu heben, ist es notwendig, den Blick vom einzelnen Gebäude zu lösen und auf zusammenhängende Stadtteile zu lenken. Um es einfach zu sagen: Bei der kommunalen Energieeffizienz spielt die Musik im Quartier."

Niederschwelliges Angebot

Bei der Entwicklung der jeweiligen Konzepte sind die Kommunen sehr frei, da sich der Anspruch je nach Gebäudeart, Besiedelung und Größe des Quartiers stark unterscheidet und das KfW-Programm als niederschwelliges Angebot gedacht ist. (ls)