Deutschland

Energiewirtschaft reduziert CO2-Emissionen in diesem Jahr um 40 Mio. Tonnen

Die Energiewirtschaft geht bei der Reduzierung von CO2-Emissionen voran. Das 40-Prozent-Ziel könnte schon in diesem Jahr erreicht werden.
29.10.2019

Bis 2028 soll der Vorsteuergewinn des Unternehmens auf etwa 120 Millionen Euro wachsen.

Die Energiewirtschaft hat nach Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in den ersten neun Monaten dieses Jahres 40 Mio. Tonnen CO2 weniger emittiert als im identischen Vorjahreszeitraum. Damit wird sie das große Ziel, diese Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, bereits in diesem Jahr erreichen. "Das ist ein großer Erfolg für den Klimaschutz und stellt die Umbaugeschwindigkeit der Branche erneut unter Beweis", so Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Bis Ende des Jahres könnte die Energiewirtschaft sogar eine Minderung von bis zu 43 Prozent gegenüber 1990 schaffen. Das entspräche einer Reduktion von rund 48 Mio. Tonnen CO2 im Jahr 2019. Angesichts dessen erlaubt sich Kapferer einen Blick hinüber in die anderen energieintensiven Branchen: "Vor allem im Mobilitäts- und Gebäudesektor gibt es noch einiges zu tun. Wenn es auch hier endlich gelingt, den CO2-Ausstoß nennenswert zu reduzieren, kann Deutschland es noch schaffen, 2020 in die Nähe des 40 Prozent-Minderungsziels zu kommen."

Andere Branchen müssen nachziehen

Die starke Emissionsminderung des Energiesektors in den ersten drei Quartalen 2019 wurde unter anderem durch den hohen Erneuerbaren-Anteil von 43 Prozent, den deutlichen Anstieg des CO2-Preises auf rund 25 Euro pro Tonne und die Stilllegung von 1,4 Gigawatt Steinkohlekraftwerksleistung ermöglicht. Angesichts des stockenden Zubaus vor allem bei Windanlagen an Land bleiben die weiteren Reduktionsverpflichtungen der Energiewirtschaft bis 2030 jedoch "herausfordernd und ambitioniert", so der BDEW.

Kapferer illustriert dies mit deutlichen Worten: "Wir brauchen dringend die Unterstützung der Politik, damit der eingeschlagene Erfolgspfad nicht abreißt: Sie muss dafür sorgen, dass der Ausbau von Windanlagen an Land nicht zum Erliegen kommt, sondern wieder Fahrt aufnimmt. Andernfalls wird das 65-Prozent-Ziel zur Fata Morgana. Zudem müssen die Beschlüsse der Kohlekommission endlich in Gesetzesform gegossen werden. Nur so kann der geordnete Rückzug aus der Kohleverstromung unter Gewährleistung der Versorgungssicherheit erfolgen." (sig)