NABU fordert Kohle-Ausstieg
„Der Klimawandel ist Alltagsrealität. Der Dürresommer in diesem Jahr zeigt nur eines von vielen Problemen, denen sich Deutschland künftig noch vermehrt stellen muss. Umso dringlicher ist es, alles zu versuchen, die Klimaschutzziele 2020 noch zu erreichen", so Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU).
Denn bei der UN-Klimakonferenz in Kattowitz werde nicht nur das Regelwerk des Pariser Klimaabkommens verhandelt, auch die nationalen Klimaschutz-Beiträge müssten noch deutlich gesteigert werden, unterstrich Tschimpke Die Weltgemeinschaft, die im Zentrum der polnischen Kohlewirtschaft zusammenkomme, blicke mit Spannung nach Deutschland und warte auf ein beispielgebendes, deutliches Signal beim Kohleausstieg.
Klimaschutz erfordert auch ein Umsteuern in der Landwirtschaft
Untrennbar mit dem Klimaschutz verbunden sei auch ein Umsteuern in der Landwirtschaft, so der NABU. Die herrschende EU-Agrarpolitik zwingt die deutschen Bauern dazu, das Letzte aus Äckern und Ställen herauszupressen, unter hohem Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln. Darunter leiden Artenvielfalt und Klima gleichermaßen. Scharf kritisierte der NABU-Präsident die zuständige Ministerin Julia Klöckner. Sie sei trotz fortgeschrittener EU-Verhandlungen immer noch nicht in der Lage oder willens eine deutsche Position zu kommunizieren. „Offenbar scheut Frau Klöckner eine offene Debatte über ein System, das selbst ihre eigenen Berater als schädlich und völlig ungeeignet bezeichnet haben", so Tschimpke.
Rund 260 NABU-Delegierte tagten am Wochenende zur NABU-Bundesvertreterversammlung in Hamburg und verabschiedeten eine Resolution, die von der Bundesregierung entschlossenes Auftreten beim Agrarministerrat am 19. November 2018 verlangt.
Verkehrsministerium braucht Rückgrat gegenüber der Autoindustrie
Des Weiteren bekannten sich die NABU-Delegierten zu einer starken EU. Die anstehende EU-Wahl sei entscheidend, um die Ziele des Naturschutzes zu sichern.
Zum Klimaschutz gehörten wiederum auch mutige Schritte im Verkehrsbereich. Von der "Nationalen Plattform Mobilität" der Bundesregierung bis Ende des Jahres müsse ein klares Signal ausgehen, wie die Klimaschutzziele im Verkehr endlich eingehalten würden. Es gäbe eine ganze Reihe an sinnvollen Maßnahmen, wie der Klimaschutz auch auf der Straße umgesetzt werden kann. Das Verkehrsministerium dürfe sich nicht länger von der Autoindustrie rumschubsen lassen, die bisher bei jeglichen wirkungsvollen Ideen im Verkehr auf der Bremse steht. (dpa/hcn)