Deutschland

NRW: Millionen für den kommunalen Klimaschutz

Egal ob Verkehrswende oder energieeffiziente Gebäudesanierung – 13 Kommunen im Westen der Republik bekommen bei ihrem Einsatz für den Klimaschutz eine kräftige Finanzspritze.
23.10.2018

Der Radverkehr soll in NRW gestärkt werden, Bochum und Düsseldorf haben dazu ein eigenes Konzept entwickelt. Dafür bekommen sie nun finanzielle Unterstützung von der Landesregierung.

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen (NRW) hat zum zweiten Mal zum „Kommunalen Klimaschutz NRW“ aufgerufen und sichert damit 13 Städten und Gemeinden eine millionenschwere Förderung ihrer Projekte zu. Wie schon beim ersten Call vergangenes Jahr wird der Themenschwerpunkt „Emissionsfreie Innenstadt“ auch dieses Mal wieder besonders prämiert.

Von den 60 Mio. Euro Förderbudget fließen voraussichtlich allein zehn Mio. in die klimafreundlichen Verkehrskonzepte von Bochum und Düsseldorf. In beiden Städten sollen E-Fahrzeuge nach und nach die Vormachtstellung der Verbrenner übernehmen. In der Landeshauptstadt will man dazu die städtische Fahrzeugflotte elektrifizieren und den Verkehrsfluss optimieren. Beispielsweise soll der Lieferverkehr seine Waren außerhalb der Innenstadt bündeln. Weniger Lieferfahrzeuge bedeuten nämlich weniger Stop and Go.

Energiemanagement, PV- und Biogasanlagen oder Holzhackschnitzel

In Bochum sollen die Paketzusteller gleich ganz auf das Fahrrad umsteigen und Lastenräder satt Transporter nutzen. Damit Mensch und Ware heil ans Ziel kommen, sind „geschützte“ Radwege in Planung: Egal ob von Berufswegen her oder privat, eine extra abgetrennte und mit Pollern geschützte Fahrbahn soll das Radeln sicherer und schneller machen.

Bei den übrigen elf Projekten steht vor allem die Energieeffizienz von Gebäuden auf der Agenda. Von Schulen, über Sport- und Schwimmhallen bis Bürgerhäusern wird in NRW ordentlich saniert und auf regenerative Energiequellen umgerüstet. Unter den vorausgewählten Kommunen sind unter anderem die Städte Oberhausen, Lichtenau und Lohmar. Gemeinden werden vertreten von Kall, Kreis Lippe, Metelen, Sonsbeck und Kürten.

EFRE-Budget fast ausgeschöpft

Noch ist nicht ganz klar, wie hoch der Finanzzuschuss für jedes einzelne Vorhaben ausfallen wird. Vorerst hat die Jury die Städte und Gemeinden für eine Subvention empfohlen. Damit beginnt nun die Qualifizierungsphase in der alle Gewinner ihre Klimastrategie weiterentwickeln. Am Ende des Prozesses kann dann eine Förderung für konkrete Maßnahmen beantragt werden.

Der Pott von 60 Mio. Euro wird über Landesmittel und den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Insgesamt stehen rund 1,2 Mrd. Euro an EU-Mitteln für die Förderung im Zeitraum von 2014 bis 2020 zur Verfügung. Beim ersten Aufruf vergangenes Jahr wurden allein 100 Mio. Euro ausgeschüttet. (ls)