Deutschland

Schleswig-Holstein vorn im Energiewende-Ranking der Länder

Platz eins gemeinsam mit Baden-Württemberg beim Ökostrom: Eine Studie bescheinigt dem Norden Spitzenwerte.
27.11.2019

Schleswig-Holstein hat als Windkraft-Land bei der Ökostrom-Nutzung große Fortschritte gemacht

Schleswig-Holstein hat beim Umstieg auf erneuerbare Energien gemeinsam mit Baden-Württemberg einer neuen Länder-Analyse zufolge die Nase vorn. Auf Platz drei landete Bayern. Die Plätze 14 bis 16 belegten Sachsen, Berlin und das Saarland. Die Agentur für Erneuerbare Energien, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg haben dafür 61 Kriterien wie etwa Ökostrom-Anteil, Forschung und Patente, politische Ziele und Maßnahmen oder Arbeitsplätze in der Branche verglichen.

Es ist seit 2008 der sechste Bundesländer-Vergleich in dieser Reihe. In allen Ländern gebe es noch Verbesserungsmöglichkeiten, hieß es am Mittwoch in der Mitteilung zur Analyse. Schleswig-Holstein schneide in der Breite gut ab und mache als Windkraft-Land bei der Ökostrom-Nutzung große Fortschritte – 2017 lag das Land noch auf Platz fünf. Der Südwesten punktete demnach vor allem mit Klimaschutzzielen und Schritten für mehr erneuerbare Energien beim Heizen.

Neue Windanlagen bis Ende 2020 nur mit Ausnahmegenehmigungen

"Schleswig-Holstein hat sich in den vergangenen Jahren bundesweit als ein Vorreiter der Energiewende etabliert", sagte Landes-Energieminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). Das Ergebnis der Studie sei Anerkennung und Ansporn zugleich. Wichtig für den Ausbau der Windkraft seien die neuen Regionalpläne der Landesregierung. Damit will sich das Kabinett noch im Dezember befassen.

"Es ist essenziell für die Branche und das weitere Gelingen der Energiewende, dass wir die Regionalplanung im kommenden Jahr rechtssicher in Kraft setzen", sagte Albrecht. In Schleswig-Holstein dürfen neue Windanlagen bis Ende 2020 nur mit Ausnahmegenehmigungen gebaut werden. Der Landtag beschloss im Mai, das seit 2015 bestehende Moratorium zu verlängern. Die Landesregierung erarbeitet derzeit neue Regionalpläne, die alten waren vom Oberverwaltungsgericht gekippt worden. Noch in diesem Jahr will sich das Kabinett mit den neuen Windkraft-Plänen befassen. Die Koalition in Kiel will zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft bereitstellen und dort bis 2025 zehn Gigawatt Leistung installieren lassen. (dpa/hil)