Deutschland

Studie: Deutschland verliert Spitzenplatz für Ökostrom-Ausbau

Frankreich ist mittlerweile attraktiver als Deutschland für Investoren im Feld der erneuerbaren Energien. Dies liegt an den schlechteren Rahmenbedingungen in Deutschland.
27.11.2018

Alpha Ventus ist der erste Windenergie-Offshore-Park in Deutschland.

Deutschland hat nach einer neuen Studie seinen Spitzenplatz als weltweit attraktivstes Land für Investitionen in erneuerbare Energien verloren. Die Bundesrepublik ist hier von Frankreich überholt worden, lautet das Fazit des diesjährigen Klima- und Energiemonitors der Allianz-Versicherung und der zwei Nichtregierungsorganisationen Germanwatch und New Climate Institute.

Grund für das schlechtere Abschneiden Deutschlands ist, dass die Studienautoren eine Verschlechterung der politischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien sehen, wie aus der am Montag in München veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.

Nur noch die Hälfte der Investitionen wie ein Jahr zuvor

Bedingt ist das unter anderem dadurch, dass es mittlerweile keine fixen Subventionen pro erzeugter kWh für Ökostrom mehr gibt, sondern die Höhe der Zuschüsse über Ausschreibungen ermittelt wird. "Daher erwarten wir für 2018 nahezu eine Halbierung der Investitionen bei der Windenergie", sagte Jan Burck von Germanwatch, Ko-Autor der Studie.

Insgesamt hat sich am Befund der Energiewissenschaftler nichts geändert: Sämtliche untersuchte Staaten müssten ihre Investitionen in CO2-freie Stromproduktion wesentlich erhöhen, um die Erderwärmung bis 2050 auf unter zwei Grad zu begrenzen.

Höheres Investment nötig

In Deutschland sind demnach 2017 knapp 15 Mrd. Dollar in den Ausbau der erneuerbaren Energien geflossen, notwendig wären aber über 22 Mrd. Verglichen mit China ist das allerdings nur eine kleine Lücke: Zwar wurden in der Volksrepublik im vergangenen Jahr laut Energiemonitor 133 Mrd. für neue Ökostrom-Anlagen ausgegeben – doch erforderlich wären 314 Mrd. Dollar. (dpa/al)