Studie: Erneuerbaren-Integration stößt an Grenzen
Bislang sei versucht worden, die erneuerbaren Energien in das konventionelle Energiesystem zu integrieren. Doch dieser Ansatz stoße an Grenzen, so Kathrin Goldammer, Geschäftsführerin am Reiner Lemoine Institut (RLI). In vier Bereichen zeigt die Studie auf, welche regulatorischen sowie strukturellen Änderungen es für eine Systemwende und damit für die Energiewende bräuchte: einen Vierklang aus Umwelt, Technik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Um die gesetzten energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen, müsse beispielsweise eine sinnvolle Bepreisung externer Effekte, insbesondere für ausgestoßene Treibhausgase, gefunden werden. Hier schlägt die Studie einen CO2-Mindestpreis vor, der den Europäischen Emissionshandel ergänze. Dies fördere emissionsarme Technologien, ohne starke regulatorische Eingriffe. In der technischen Dimension brauche es wiederum Strukturen, die die Nutzung vorhandener und neuer Technologien gewährleisten. Beispielsweise ermöglichten angepasste Regularien für die Nutzung von Speichern exemplarisch einen weiteren Zubau volatiler Erzeuger, indem die Speicher die Fluktuationen zeitlich ausgleichen.
Einbeziehung des Bürgers
Aus wirtschaftlicher Sicht gelte es, den Strommarkt an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Netzdienliches Verhalten müsse gefördert werden, beispielsweise durch eine Anpassung der Preise an die Netzsituation, ist eine weitere Conclusio der Studie. Stark belastete Bereiche würden die hohe Auslastung des Netzes durch hohe Preise sicht- und spürbar machen, womit ein Angleichen des Verbrauchsverhaltens hervorgerufen werden könnte. Zudem müssten neue Akteure in das Marktgeschehen integriert werden: So könne die Bevölkerung durch dezentrale Märkte oder Bürgerenergie in die Energiesystemwende miteinbezogen werden. Die Akzeptanz erhöhe sich, wenn Endverbraucher die Chance zu Partizipation und Mitgestaltung bekämen.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden. (ab)