Thüringen will bis 2030 auf Elektroautos umstellen
Thüringens Landesverwaltung soll bis zum Jahr 2030 nur noch mit Elektrofahrzeugen unterwegs sein. Das sei eines von rund 100 Vorhaben, um die Klimaziele des Landes in den kommenden Jahren umzusetzen, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) in Weimar. Sie äußerte sich am Rande einer Klimakonferenz in Weimar. Nach ihren Angaben wird das seit mehr als einem Jahr erarbeitete Klimagesetz in der kommenden Woche erstmals vom Parlament beraten.
Es sieht unter anderem vor, dass der Freistaat schrittweise bis 2050 bis zu 95 Prozent weniger Treibhausgas produziert. Die Emission des Klimagases CO2 soll bereits 2030 um 60 bis 70 Prozent gesunken sein. Bezugsjahr für die Reduktion ist 1990. Zudem will das Land seinen Energiebedarf bis 2040 allein aus erneuerbaren Energien decken.
Förderprogramme für die Kommunen
"Wir können es uns angesichts des spürbaren Klimawandels nicht leisten abzuwarten", sagte Siegemund. Sie verwies auf steigende Temperaturen auch in Thüringen, Hochwasser und heftige, häufiger auftretende Niederschläge. Das Gesetz setze die Ziele, die mit einer Klimastrategie nach und nach erfüllt werden sollen. Dabei gehe es auch um die Bereiche Wärmeerzeugung, Verkehr und erneuerbare Energien. Neben dem Umstieg öffentlicher Verwaltungen auf E-Autos könnte auch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Thüringen auf LED-Leuchten viel Energie sparen, sagte Siegesmund.
Das Land gebe nicht nur den Rahmen vor, sondern biete beispielsweise den Kommunen Förderprogramme, um die Umsetzung von Projekten finanziell zu unterstützen. Die Grünen-Politikerin nannte die Programme Klima- und Solarinvest, die im Doppelhaushalt mit einem zweistelligen Millionenbetrag dotiert seien. "Wer investieren will, kann Geld abrufen." Zudem gebe es für Kommunen zwei Workshops. Sie sollen verpflichtet werden, bis zum Jahr 2025 Klimaschutzpläne aufzustellen. Die Umweltministerin erwartet im Landtag zu ihrem Gesetzentwurf "eine muntere Debatte". (dpa/hil)