Deutschland

Umfrage: Kohleausstieg besser heute als morgen

Geht es nach der Bevölkerung soll ein Teil der Kohleblöcke bis 2020 vom Netz gehen. In Anbetracht der Erneuerbaren habe das braune Gold für die Versorgungssicherheit ausgedient, so die Meinung.
29.11.2018

Laut einer Mehrheit der Bevölkerung könnte dieses Bild ab 2020 telweise Geschichte sein.

Mit 73 Prozent befürwortet ein Großteil der Deutschen die Stilllegung der zwölf ältesten Kohlkraftwerke in den kommenden zwei Jahren. Das ist das Ergebnis einer neuen Umfrage des britischen Meinungsforschungsinstitutes YouGov. Im Auftrag der Naturstrom AG wurden 2070 Menschen zum Ende der Kohle-Ära befragt.

Weit weniger Einigkeit herrscht jenseits der Umfrage über die Machbarkeit eines schnellen Ausstiegs: Während diverse Studien, darunter eine Fraunhofer-Veröffentlichung, eine Stilllegung der Gesamtleistung bis 2030 für realistisch halten, gibt sich die Bundesnetzagentur (BNetzA) zögerlich. Lediglich die Hälfte der Kohlemeiler könne bis dahin vom Netz gehen ohne Versorgungsengpässe zu riskieren.

Großeil hält Kohle für verzichtbar

Eine Mehrheit der Befragten sieht das optimistischer: 62 Prozent erachten die Kohle in Zeiten der Energiewende nicht mehr als "zwingend nötig" für die Versorgung mit Strom und Wärme. Nur 18 Prozent lehnten diese Aussage ab. "Der Kohleabbau hat in der Bevölkerung keinen Rückhalt mehr, seine Legitimität steht infrage", kommentiert Naturstrom-Vorstand Oliver Hummel die Ergebnisse.

Wenig überraschend fielen die Antworten geordnet nach Parteizugehörigkeit aus. Grünen-Wähler stimmten mit 91 Prozent der Aussage zu einem frühzeitigen Ausstieg am häufigsten zu. Aber auch 85 Prozent der SPD-Anhänger und 81 Prozent der CDU/CSU-Befürworter sprachen sich für die Stilllegung der zwölf ältesten Kraftwerke aus. (ls)