Deutschland

VKU fordert Nettoausbauziele

Nach dem bisherigen Verlauf der Windenergie-Auktionen ist der Korrekturbedarf hoch. Der VKU hat hier umfangreiche Vorschläge gemacht.
05.01.2018

Mittlerweile sind drei Ausschreibungsrunden absolviert. Nicht nur die ungleiche regionale Verteilung, mit einer starken Konzentration der Projekte in der nördlichen Hälfte der Republik, legen Korrekturen nahe. Die Frage ist auch, ob die ausgeschriebenen Mengen den Energiewendezielen gerecht werden. Die Vorschläge des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) adressieren auch diese Punkte.

Eine Forderung zielt auf die Bürgerenergieausnahmen ab. Trotz der mittlerweile von der Politik umgesetzten Einschränkung der Privilegien seien die Auswirkungen noch heute spürbar. Um zu verhindern, dass hohe Vorentwicklungskosten für bereits genehmigte Projekte sinnlos verfallen, fordert der VKU, in diesem Jahr einmalig eine Zusatzmenge von 1,4 GW auszuschreiben. Berücksichtigt werden müssen auch die zeitlichen Auswirkungen des EEG. So werden ab dem Jahr 2021 jedes Jahr Tausende von Windenergieanlagen vom Auslaufen der 20-jährigen EEG-Vergütung betroffen sein. Damits der Ausbau der Windenergie nicht stagniert oder gar rückläufig ist, fordert der VKU, die Ausschreibungsmengen auf der Grundlage von jährlichen Nettoausbauzielen festzulegen.

Korrekturfaktoren nachschärfen

Auch bei der regionalen Komponente besteht Handlungsbedarf. So haben die verbrauchsstarken süddeutschen Bundesländer in den ersten beiden Ausschreibungsrunden nur den Zuschlag für insgesamt etwa 100 MW bekommen. Der VKU befürchtet, dass bei einer Fortsetzung dieses Trends von einem bundesweiten Ausbau der Windenergie keine Rede mehr ist. Hier empfiehlt der Verband, die im EEG bereits verankerten Korrekturfaktoren nachzuschärfen, damit diese ihren Zweck erfüllen.

Weiterhin spricht sich der VKU dafür aus, Bietern die Option zu geben, den durch Zuschlag erworbenen Vergütungsanspruch auf die Anfangsjahre zu konzentrieren. Dadurch würde den Unternehmen die Möglichkeit gegeben, die Finanzierungskosten zu reduzieren. Dies hat dann wiederum positive Auswirkungen auf die Gebotshöhe. (mn)

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Einen ausführlichen Artikel zum Thema finden Sie in der Januarausgabe der ZfK.
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