Deutschland

Windkraft: Bürger in Schleswig-Holstein können Stellung nehmen

Bis 3. Januar können Bürger, Kommunen und Verbände ihre Position zu den Windkraftplänen im nördlichsten Bundesland darlegen. Der Mindestabstand soll auf 1000 Meter anwachsen.
05.09.2018

Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein

Seit Dienstag (4. September) können Schleswig-Holsteiner, Kommunen und Verbände im Internet zu den Windkraft-Plänen der Landesregierung Stellung nehmen. Nach Angaben des Innenministeriums haben sie dafür 121 Tage Zeit bis zum 3. Januar. CDU, Grüne und FDP wollen auf nicht ganz zwei Prozent der Landesfläche im Jahr 2025 rund zehn GW Windkraftleistung produzieren. Der im August von Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) vorgelegte zweite Entwurf enthält gegenüber der Fassung von Ende 2016 ein Fünftel neue Vorrangflächen.

Von den aktuell 3100 Windrädern im Land befinden sich gut 1000 außerhalb der 361 neuen Vorrangflächen. Diese alten Anlagen haben nur noch technischen Bestandsschutz. Die Landesregierung erwartet, dass sich 2025 im Norden 3600 Windräder drehen werden.

Mindestabstände sollen auf 1000 Meter steigen

Die Mindestabstände der Anlagen zu Siedlungen wollen CDU, Grüne und FDP auf mindestens 1000 Meter anheben, in jedem Fall aber so weit wie die fünffache Höhe der Räder. In dünn besiedelten Gebieten müssen Anlagen die dreifache Anlagenhöhe, mindestens aber 400 Meter Abstand zu Wohnhäusern haben. Im Gegenzug werden Beschränkungen etwa im Naturschutz gelockert.

Aktuell gilt grundsätzlich ein Genehmigungsstopp für neue Windräder. Das Oberverwaltungsgericht hatte vor rund drei Jahren die bis dato geltenden Pläne zum Windkraft-Ausbau gekippt. Die Landesregierung will aber weiter Ausnahmegenehmigungen für Windräder erteilen. Mehr als 200 sind bereits in Bearbeitung. (dpa/al)