In Niedersachsen wird über die Rolle von Biogas beim Umbau der Energieversorgung diskutiert. Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) hatte erklärt, bis zu 20 Prozent des landesweiten Gasbedarfs könnten kurzfristig mit Biogas gedeckt werden, sofern die Politik die Rahmenbedingungen erleichtere. Unterstützung erhielt der Verband dabei am Mittwoch von CDU-Chef und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. Energieminister Olaf Lies von der SPD hingegen verwies darauf, dass mit Solarenergie auf Freiflächen deutlich mehr Energie erzeugt werden könnte.

Althusmann sagte, Biogas «bietet eine Perspektive für die heimische Stromerzeugung und sichert Arbeitsplätze vor Ort». Allerdings müssten dafür der Zugang zum Gasnetz vereinfacht und bürokratische Hürden für den Betrieb von Biogasanlagen vereinfacht werden. «Ebenso müssen die Möglichkeiten von Bio-LNG (Flüssiggas) genutzt und ausgebaut werden. Da dieses direkt als Kraftstoff in Form von Biomethan genutzt werden kann, stärkt es den ländlichen Raum und hilft beim Kampf gegen den Klimawandel», sagte der CDU-Politiker.

Lies: Photovoltaik ist effizienter

Energieminister Lies betonte, erneuerbare Energien insgesamt seien der Schlüssel für eine «günstige, freie, saubere und unabhängige Energieversorgung, ob nun in Form von Elektronen oder Gasmolekülen». Allerdings müssten die begrenzten Flächen effizient genutzt werden, sagte der SPD-Politiker. Biogas könne dabei ein Teil der Lösung sein, man schätze das Potenzial aber geringer ein als der Branchenverband LEE. «Auf einem Hektar kann durch Freiflächen-Photovoltaik circa 30 Mal mehr Energie gewonnen werden als durch Biogaserzeugung», sagte Lies. Parallel dazu brauche es auch eine Importinfrastruktur für grüne Gase. Schon früher hatte Lies gesagt, die in Norddeutschland geplanten LNG-Terminals für den Import von verflüssigtem Erdgas könnten künftig auch für klimafreundliche Gase genutzt werden. (dpa/amo)