Deutschland

Grüner Wasserstoff: Schulze fordert Quoten und Förderung durch den Staat

Bundesumweltministerin will den Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft beschleunigen. Klare staatliche Vorgaben und Förderprogramme sollen es richten. Zudem soll der Bund durch eigene Käufe die Nachfrage ankurbeln.
17.02.2020

Bundesumweltministerin Svenja Schulze will dem Wasserstoff zum Durchbruch verhelfen.

Umweltministerin Svenja Schulze will den Ersatz fossiler Kraft- und Brennstoffe durch klimafreundliche Stoffe auf Wasserstoff-Basis mit Quoten und Förderprogrammen in Gang bringen. Die SPD-Politikerin schlug im "Handelsblatt" vom Montag unter anderem für den Flugverkehr eine Quote für synthetische Kraftstoffe von zwei Prozent bis 2030 vor, die mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden – aus sogenanntem grünen Wasserstoff. "Das sichert eine garantierte Abnahme zu stabilen Preisen", sagte sie der Zeitung. Die Auswirkung auf die Preise halte sie für "überschaubar".

Zudem sprach Schulze sich dafür aus, von 2021 an, jährlich die Produktion von 5000 Tonnen grünem Wasserstoff auszuschreiben. "Wer den Wasserstoff zu den niedrigsten Kosten herstellt, bekommt den Zuschlag", erklärte sie. Die Menge könne Jahr für Jahr bis 2030 um jeweils 5000 Tonnen steigen.

Bund als Abnehmer

Der Bund solle auch selbst als "zuverlässiger Abnehmer" die Nachfrage anschieben, etwa über die Marine und die Luftwaffe, sagte Schulze weiter.

Die Bundesregierung arbeitet unter Federführung von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an einer nationalen Wasserstoffstrategie – eigentlich sollte sie schon Ende 2019 vorliegen. Umstritten ist unter anderem, wo synthetische Kraftstoffe in welchem Maße zum Einsatz kommen sollen und welche Rolle Importe spielen sollen. Für die Herstellung aus erneuerbaren Energien würde sehr viel mehr Ökostrom benötigt, als derzeit in Deutschland produziert wird. Wasserstoff gilt als zentraler Baustein für das Ziel, 2050 unterm Strich keine Treibhausgase mehr auszustoßen. (dpa/amo)