Deutschland

Hessens großer Glasfaserpakt für einen schnelleren Ausbau

Ziel der kooperativen Vereinbarung ist die nachhaltige digitale Entwicklung Hessens durch einen flächendeckenden Glasfaserausbau: Folgende Maßnahmen enthält der Pakt.
13.05.2022

Konkret wird eine flächendeckende Versorgung mit gigabitfähigen Internetanschlüssen bis 2025 angestrebt und ein echter Glasfaseranschluss (FTTH) für jeden der gut drei Millionen Privathaushalte im Land bis 2030.

Um den flächendeckenden Glasfaserausbau voranzutreiben und Hessen zukunftssicher aufzustellen, hat die Hessische Landesregierung heute zusammen mit elf Telekommunikationsunternehmen (TKU), der hessischen Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) und dem Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) den Glasfaserpakt für Hessen unterzeichnet, wie die Verbände mitteilen.

Ziel der kooperativen Vereinbarung ist die nachhaltige digitale Entwicklung Hessens durch einen flächendeckenden Glasfaserausbau. Konkret wird eine flächendeckende Versorgung mit gigabitfähigen Internetanschlüssen bis 2025 angestrebt und ein echter Glasfaseranschluss (FTTH) für jeden der gut drei Millionen Privathaushalte im Land bis 2030.

Flächendeckender Ausbau mit Inhouse-Verkabelung

Zur Unterzeichnung sagt der Vorsitzende der VKU-Landesgruppe Hessen, Ralf Schodlok: „Es ist unstrittig, dass wir das Zeitalter der Gigabitgesellschaft nachhaltig nur mit der Glasfaserinfrastruktur erreichen. Daher begrüßen wir den heute vorgestellten und unterzeichneten Glasfaserpakt. Wir unterstützen das Ziel der Landesregierung eines flächendeckenden Glasfaserausbaus inklusive Inhouseverkabelung. Um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen, braucht es ein Miteinander von privaten und kommunalen TK-Unternehmen. Der Glasfaserpakt für Hessen ist dafür eine wichtige Basis.“

Das Maßnahmen-Pakt

Um die Ziele des Pakts zu erreichen, haben sich Landesregierung und Telekommunikationsbranche auf eine Reihe konkreter Maßnahmen geeinigt. Darüber hinaus bekennen sich alle Unterzeichner klar zum eigenwirtschaftlichen Ausbau: Staatliche Fördermittel sollen nur ergänzend dort eingesetzt werden, wo die Versorgungslage besonders schlecht ist und kein Potenzial für einen marktgetriebenen Ausbau besteht.

Ferner wurde zugesagt, Genehmigungsverfahren für den Glasfaserausbau landesweit zu standardisieren, das Online-Portal GigaMaP weiterzuentwickeln, die im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes gemeinsam mit Rheinland-Pfalz entwickelten digitalen Antragsverfahren zügig auszurollen. Aber auch regelmäßige Treffen der Unterzeichner sollen organisiert werden, um den Fortschritt jährlich zu analysieren und mögliche Maßnahmen zur Optimierung zu besprechen. Die unterzeichnenden Unternehmen planen, in den kommenden zwölf Monaten 530.000 neue Glasfaseranschlüsse in Hessen zu bauen und ihre geplanten Ausbauzahlen künftig einmal im Jahr für die nächsten zwölf Monate zu kommunizieren.

Open-Access-Zugang seitens der Unternehmen

Die weit überwiegende Zahl der kommunalen Unternehmen und Stadtwerke böte bereits heute oder in Kürze einen solchen diskriminierungsfreien Zugang zu ihrem Glasfasernetz für Wettbewerber an, so Schodlok. „Deswegen bieten wir den Telekommunikationskonzernen an, auf unsere bestehenden Glasfasernetze zu kommen. Das könnte den Glasfaserausbau erheblich beschleunigen und Hessen schneller ans Ziel von flächendeckend schnellem Internet in Stadt und Land bringen. Außerdem ist es dringend erforderlich, dass wir den Übergang von der Kupferleitung auf die Glasfaser gestalten. Wenn eine Glasfaserinfrastruktur zur Verfügung steht, darf nicht mehr beliebig lange an der alten Technik Kupfer festgehalten werden.“
 
In Hessen sind 157 kommunale Unternehmen im VKU organisiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen in Hessen leisten jährlich Investitionen in Höhe von über 1,1 Milliarden Euro, erwirtschaften in 2019 einen Umsatz von 16 Milliarden Euro und sind wichtiger Arbeitgeber für über 25.000 Beschäftigte. (gun)