Deutschland

Neuer Verband will erneuerbare Energien vorantreiben

Im vergangenen Jahr wurden nach vorläufigen Daten 25 neue Windräder in Rheinland-Pfalz errichtet. Damit kommt der Ausbau nur schleppend voran. Für mehr Tempo auch bei der Nutzung von Solarenergie und Biogas will ein neuer Verband sorgen.
13.01.2021

Die Energiewende in Rheinland-Pfalz vorantreiben - das ist das Ziel des neu gegründeten LEE Rheinland-Pfalz /Saarland.

Beim Ausbau der Windenergie herrscht Flaute - für mehr Schwung auch bei Photovoltaik und Biogas will jetzt der neuer Landesverband Erneuerbare Energie Rheinland-Pfalz/Saarland (LEE RLP/SL) sorgen. Eineinhalb Jahre nach dem Zusammenschluss von zehn rheinland-pfälzischen Verbänden zu einem Netzwerk Erneuerbare Energien soll der neue LEE den Einsatz erneuerbarer Energien stärken und Investitionen für Arbeitsplätze und Bürgerbeteiligung vorantreiben.

Dem neuen Verband gehören nach Angaben einer Sprecherin zwölf Mitglieder an, darunter der Landesverband Windenergie Rheinland-Pfalz/Saarland, die Stadtwerke Trier, das Institut für Zukunftsenergie und Stoffstromsysteme (IZES) im Saarland und das Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz. Als Vorsitzender stellt sich Christoph Zeis von der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe GmbH zur Wahl. Ähnliche Landesverbände gebe es bislang in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie eine Plattform in Baden-Württemberg, sagte die Sprecherin Gabriele Rau vor der Gründungsversammlung am Mittwoch.

Ausbau schwächelt seit Jahren

Zwar stammt etwa die Hälfte des Stromverbrauchs in Rheinland-Pfalz aus erneuerbaren Energien. Wenn die politischen Rahmenbedingungen dafür fehlten, werde es aber keinen nennenswerten Ausbau mehr geben, erklärte Rau. Dies zeigten auch erste vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr.

So wurden im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz nach vorläufigen Daten 25 Windräder neu errichtet, mit einer Stromleistung von rund 85 MW. 2018 gab es noch einen Zubau mit einer doppelt so hohen Kapazität von 166 MW. Im Jahr 2014 gab es noch einen Zuwachs von 293,5 MW.

Repowering wohl eher nicht möglich

Neben dem schleppenden Ausbau von Windkraftanlagen bereitet dem Verband das sogenannte Repowering Sorgen - also die Errichtung neuer Anlagen an bestehenden Standorten von älteren Windrädern. Der Großteil der bis Ende 2017 errichteten Windräder in Rheinland-Pfalz steht in einem geringeren Abstand als 1000 Metern zur nächsten geschlossenen Wohnbebauung. Dieser Abstand wurde 2017 im Landesentwicklungsprogramm eingeführt, wobei für das Repowering ein Abstand von mindestens 900 Metern festgelegt wurde. (lm/dpa)