Deutschland

Steinbach fordert von Bund mehr Unterstützung für Wasserstoffnutzung

Brandenburgs Energieminister macht sich für bessere regulatorische Rahmenbedingungen stark. Kernproblem sei die fehlende Wirtschaftlichkeit von grünem H2.
08.09.2021

Jörg Steinbach setzt auf die Wasserstofftechnologie.

Brandenburgs Energieminister Jörg Steinbach (SPD) fordert mit Blick auf die Nutzung erneuerbarer Energien vom Bund mehr Unterstützung für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft. Wasserstoff ermögliche die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie und diese Sektorenkopplung sei unerlässlich für den Erfolg der Energiewende und mehr Klimaschutz, erklärte Steinbach am Dienstag bei der Tagung des Wasserstoffnetzwerks «Lausitz DurcH2atmen» in Schipkau (Oberspreewald-Lausitz). Dafür müsse das Energierecht endlich «fit» gemacht werden, appellierte er Richtung Bund.

Als eines der Hauptprobleme für alle Projekte zur Sektorenkopplung nannte der Minister die fehlende Wirtschaftlichkeit von aus erneuerbaren Energien gewonnenem Wasserstoff. «Dieser muss am Markt aktuell mit "grauem" Wasserstoff konkurrieren – das ist ein unfaires Rennen», kritisierte Steinbach. Gemeint ist die Gewinnung von Energie aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Kohle. Ursache des Problems sind nach Ansicht des Ministers vor allem die regulatorischen Rahmenbedingungen - insbesondere «die staatlich induzierten Strompreisbestandteile». Es brauche eine grundlegende Reform der Steuern, Abgaben und Umlagen.

Steinbach: Bei der Regulatorik nachbessern

Der Bund habe mit der nationalen Wasserstoffstrategie einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, lobte der Minister. Positiv sei die Ansiedlung von Institutionen wie dem Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien, dem PtX Lab oder dem DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse. Gleichwohl gebe es aktuell großen Handlungsbedarf bei den «regulatorischen Rahmenbedingungen», erklärte der Minister. Es gehe beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft auch um innovative Technologien mit großen industriepolitischen Chancen für Brandenburg. Ziel sei es, die märkischen Industrie- und potenziellen Erzeugungsstandorte für den sogenannten «grünen» Wasserstoff an das zukünftige europäische Wasserstoffnetz anzuschließen und den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur Richtung Osteuropa voranzutreiben. (dpa/amo)