Deutschland

Wasserstoff-Ausbau soll Impulse für Wirtschaft in MV geben

Kaum hat das Bundeskabinett die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen, geht der Run auf die Fördertöpfe los. Mecklenburg-Vorpommern prescht voran und erhofft sich Investitionen von rund 180 Millionen Euro.
11.06.2020

Beim Trendthema Wasserstoff wollen die Bundesländer nicht außen vor bleiben.

Mecklenburg-Vorpommern will den vom Bund vorangetriebenen Ausbau der Wasserstofftechnologie zur Stärkung der eigenen Wirtschaftskraft nutzen. Der Landtag forderte am Donnerstag die Landesregierung mit großer Mehrheit auf, Forschungsprojekte gezielt zu fördern, den Ausbau der notwendigen Infrastruktur voranzutreiben und im Verbund der Nordländer gegenüber dem Bund Unterstützung einzufordern. "Wir haben beste Potenziale", betonte der CDU-Abgeordnete Wolfgang Waldmüller unter Hinweis auf die Möglichkeiten zur Ökostrom-Produktion im Nordosten und zur unterirdischen Speicherung des damit gewonnen Wasserstoffs als Energieträger. Diese Möglichkeiten gelte es nun beherzt zu nutzen.

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch eine Wasserstoffstrategie verabschiedet. Mit insgesamt neun Milliarden Euro soll die Marktfähigkeit von Wasserstoff gefördert werden, der als zukunftsträchtiger Energielieferant gilt. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen.

180 Millionen Euro vom Bund

Laut Waldmüller kann Mecklenburg-Vorpommern dabei rechnerisch auf 180 Millionen Euro hoffen. Nach seinen Worten gibt es im Nordosten bereits Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die sich mit der Produktion und Nutzung des sogenannten grünen Wasserstoffs befassen, der mit überschüssigem Ökostrom gewonnen wird. Wegen der hohen Kosten benötigten diese aber mehr Hilfe der öffentlichen Hand.

Unterstützung kam auch von der oppositionellen Linken, die aber forderte, die Kostenbelastung der Verbraucher zu senken und so die Akzeptanz alternativer Energiesysteme zu erhöhen. Die AfD erneuerte ihre Kritik an der Energiepolitik von Bund und Land und verwies auf die hohen Kosten der Wasserstoffproduktion und Probleme bei der Speicherung. (dpa/amo)