Recht & Regulierung

Mehr Stromausfälle durch das Wetter

Die Dauer ungeplanter Stromunterbrechungen pro Verbraucher ist 2017 von knapp 13 auf mehr als 15 Minuten gestiegen.
05.10.2018

Blackout am vergangenen Freitagabend: Rund eine Million Menschen waren in Teilen von England und Wales vorübergehend ohne Stromversorgung.

Es habe am Wetter gelegen, nicht aber an der wachsenden Zahl dezentraler Erzeugungsanlagen: Die Bundesnetzagentur hat den Saidi-Wert für 2017 veröffentlicht, der die ungeplanten Versorgungsunterbrechungen pro Letztverbraucher misst. Und dieser Wert ist nach drei relativ störungsarmen Jahren im vergangenen Jahr wieder gestiegen. 15,14 Minuten habe er betragen; in den Jahren 2014-16 lag er jeweils unter 13 Minuten. Während die Länge der Unterbrechungen gestiegen ist, ging deren Zahl um rund 6000 auf 166.560 zurück.

Ausfälle durch Wetterereignisse verdoppelt

Auch wenn der Wert angestiegen ist, liege die Stromversorgungsqualität in Deutschland weiter auf sehr hohem Niveau, erläutert der Vizechef der Behörde, Peter Franke. Ursache für den Anstieg der Versorgungsunterbrechung in Mittel- und Niederspannungsebene sei vor allem die Zunahme extremer Wettereignisse. Ausfallzeiten im Verteilnetz, deren Ursache in Wetterereignissen liegen, haben sich laut Bundesnetzagentur gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Hierunter fallen etwa Stürme, Hochwasser oder Schnee. Die Übertragungsnetze seien bis auf wenige Ausnahmen von den Wetterereignissen verschont geblieben.

In den Saidi-Wert gehen alle ungeplanten Versorgungsunterbrechungen ein, die länger als drei Minuten dauern und die auf atmosphärische Einwirkungen, auf Einwirkungen Dritter, auf Rückwirkungen aus anderen Netzen oder auf andere Störungen im Bereich des Netzbetreibers zurückzuführen sind. (wa)