Öffentlichkeit soll Einfluss auf Netzplanung nehmen
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, fordert "die Bürger, Verbände, Unternehmen und Behörden dazu auf, sich aktiv an der Konsultation in den nächsten vier Wochen zu beteiligen". Er erklärt: "Gerade zu diesem frühen Zeitpunkt kann die Öffentlichkeit Einfluss auf die Netzentwicklungsplanung nehmen."
Die Übertragungsnetzbetreiber erstellen alle zwei Jahre einen Szenariorahmen, in dem mithilfe von vier Szenarien die wahrscheinliche Entwicklung des Stromsektors abgebildet wird. Die Übertragungsnetzbetreiber schlagen diesmal aber Szenariengestaltungen vor, in der die Energiewende mit unterschiedlichen technischen Ausprägungen und Umsetzungsgeschwindigkeiten realisiert wird. Diese Szenarien orientieren sich an den aktuell geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und energiepolitischen Zielen der Bundesregierung. So können kommunale Unternehmen, private Firmen und auch Verbände über realistische Strategien zur Umsetzung der Energiewende nachdenken.
Neue Technik erstmals berücksichtigt
Die Bundesnetzagentur geht insgesamt von einer Steigerung des Stromverbrauchs aus. Trotz umfassender Energieeffizienzmaßnahmen komme es zu Verbrauchsteigerungen durch neue Stromanwendungen wie bei der Elektromobilität oder bei Wärmepumpen. Doch diese "Investitionen" bewirkten andererseits CO2-Minderungen im Verkehr und der Wärmeversorgung. Auch neue Erkenntnisse in der Speichertechnik wurden erstmals berücksichtigt, insbesondere die Aspekte des Betriebs von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen). Außerdem wurde zum ersten Mal der Bestand von größeren Batteriespeichern berücksichtigt.
Zum Entwurf des Szenariorahmens hat die Bundesnetzagentur ein Begleitdokument veröffentlicht. E enthält Hinweise, zu welchen Themen sich die Bundesnetzagentur im Rahmen der Konsultation konkrete Informationen und Stellungnahmen erhofft. Während des Konsultationszeitraums veranstaltet die Bundesnetzagentur am 30. Januar 2018 in Berlin und am 1. Februar 2018 in Ingolstadt Dialogveranstaltungen, um mit der Öffentlichkeit den Entwurf des Szenariorahmens zu diskutieren. (sig)