Rechnungshof kritisiert Bahntochter wegen Stromgeschäft
Die alte Bundesregierung hat bei der Deutschen Bahn einiges schleifen lassen: Zu diesem Schluss kommt der Bundesrechnungshof in seinen jüngsten Bemerkungen für das Verkehrsministerium.
Darin rügt die Behörde unter anderem den Einstieg der DB Energie in das Privatkundengeschäft. Die Bahn-Tochter kümmert sich hauptsächlich um die Energiebeschaffung für die Bahnbranche. Seit Juli 2017 bietet das Unternehmen jedoch auch Strom für Privatkunden an.
Günstiger Grünstrom?
Den Strom kauft die Bahn nach eigenen Angaben überwiegend an den Strombörsen ein. Dabei sieht sich DB Energie in der Lage, Grünstrom deutlich preiswerter anzubieten als die Grundversorger ihren Graustrom. In dieser Differenz sieht das Unternehmen seine Marktchance.
Der Grünstrom für Privatkunden wird dabei nach den Regeln des "ok-power-Labels" zertifiziert. Das Label garantiere unter anderem, dass mindestens 33 Prozent des Stroms aus Neuanlagen stammen.
"Neues Tätigkeitsfeld"
Der Bundesrechnungshof kritiserte jetzt, dass die DB Energie im neuen Privatstrommarkt nicht reüssieren konnte. Der wirtschaftliche Erfolg sei "nicht ansatzweise wie erwartet eingetreten", sagte Rechnungshof-Präsident Kay Scheller.
Das Argument von Bahn und Bund, es handele sich lediglich um eine Ausweitung des Kundenkreises, lässt er nicht gelten. Bei dem neuen Geschäft handele es sich vielmehr um ein gänzlich "neues Tätigkeitsfeld". Jetzt muss das Verkehrsministerium entscheiden, wie es weitergeht. (dpa/jk)