Recht & Regulierung

Sonne und Wind übernehmen die Führung

Installierte Kapazität erneuerbarer Energie liegt laut Monitoring-Bericht erstmals höher als die der konventionellen Energieträger.
28.11.2018

Koppeln statt Abschalten: das nützt den erneuerbaren Energien

2017 war in Deutschland erstmals mehr Erzeugungsleistung aus erneuerbaren als aus konventionellen Energieträgern installiert. Das zeigt der jährliche Monitoring-Bericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt zur Entwicklung der Strom- und Gasmärkte. Auch bei der Stromerzeugung steigt der Anteil der regenerativen Energien. Ihr Anteil am Verbrauch betrug im vergangenen Jahr 36 Prozent. Die Marktintegration sei mittlerweile sehr hoch. Rund 78 Prozent der Erneuerbaren werden von den Erzeugern direkt im Wettbewerb vermarktet.

Insgesamt stieg die in Deutschland installierte Erzeugungskapazität um 5,8 GW auf 217,6 GW an. Hiervon seien 105,1 GW den konventionellen und 112,5 GW den erneuerbaren Energieträgern zuzuordnen. Die Stromerzeugung lag mit 601,4 Mrd. kWh auf dem Niveau des Jahres 2016.

Marktkonzentration nimmt ab

Der Monitoringbericht attestiert dem Markt eine zunehmende Belebung des Wettbewerbes. Auf den Strom- und Gasmärkten werde mittlerweile rund ein Drittel der Lieferungen für Haushaltskunden von einem Anbieter erbracht, der nicht der örtliche Grundversorger ist. Auch 2017 habe die Marktkonzentration bei der konventionellen Stromerzeugung abgenommen. Zum einen habe sich der gemeinsame Marktanteil der größten Erzeuger gegenüber den Vorjahren weiter verringert. Zum anderen habe der Verkauf der Braunkohleaktivitäten von Vattenfall an LEAG eine merkliche dekonzentrative Wirkung entfaltet. Mit der Abspaltung Unipers vom Eon-Konzern und dem Weiterverkauf an Fortum in diesem Jahr werde sich diese Entwicklung wohl fortsetzen.

Für Haushaltskunden seien die Strompreise zum Stichtag 1. April 2018 im Vergleich zum Vorjahr erneut stabil geblieben, für Gewerbekunden leicht gesunken und für Industriekunden gestiegen. Dabei hat sich laut Bericht der vom Lieferanten beeinflussbare Anteil des Strompreises erstmals seit 2011 wieder erhöht. Dagegen sei das Niveau der Netzentgelte, der EEG-Umlage und der Umlage nach dem KWKG gesunken. Die Gaspreise für Haushaltskunden seien gesunken, für Industriekunden hingegen leicht gestiegen.

Börsenstrompreise klettern

Die Stromgroßhandelspreise seien im Jahresdurchschnitt zum ersten Mal seit 2011 wieder gestiegen. Damit einher gehe ein Rückgang der Liquidität auf den Großhandelsmärkten. Auf den Gasmärkten habe die Liquidität im Großhandel bei merklich gestiegenen Preisen nach einem Anstieg 2016 wieder in etwa das Niveau des Jahres 2015 erreicht. (wa)