Abwasser

Berlin: Bau des größten Überlaufbeckens «im Zeitplan»

Damit soll verhindert werden, dass Abwasser in die Spree fließt. Weitere Maßnahmen müssen folgen.
24.08.2022

Damit bei heftigem Regen kein Abwasser aus der Kanalisation in die Spree gespült werden, haben die Berliner Wasserbetriebe in den vergangenen Jahren viele unterirdische Überlaufbecken gebaut.

 

Damit bei heftigem Regen keine Fäkalien und Abwasser aus der Kanalisation in die Spree gespült werden, haben die Berliner Wasserbetriebe in den vergangenen Jahren Tausende Kubikmeter unterirdische Überlaufbecken gebaut – das größte und vorerst letzte davon entsteht derzeit in Berlin-Mitte. «Wir sind im Moment scharf im Zeitplan», sagte Jens Richter, Bauleiter der Berliner Wasserbetriebe, bei einer Besichtigung der Baustelle in Berlin.

Zwar sei durch die langsame Geschwindigkeit der Bagger etwas Zeit verloren gegangen. Dennoch sei er optimistisch, dass das Überlaufbecken mit eingebautem Entleerungspumpwerk 2026 in Betrieb gehen könne, sagte Richter. In mehr als 20 Metern Tiefe soll die Anlage künftig fast 17.000 Kubikmeter Wasser fassen.

Ziel ist die Schwammstadt

Das Pumpwerk, das sogenannte Radialsystem Berlin IV, ist der letzte große Teil des Stauraumprogramms mit insgesamt über 300.000 Kubikmetern Speicherkapazität. Nach Starkregen soll mithilfe der eingebauten Pumpe das Wasser innerhalb von 24 Stunden abgepumpt werden. Somit soll nicht nur das städtische Abwassersystem entlastet, sondern auch die Zahl der Überläufe von Abwasser in die Spree und andere Gewässer reduziert werden.

«Das kann nur eine Maßnahme sein», sagte Andreas Irmer, Leiter der Abwasserableitung der Berliner Wasserbetriebe. «Wir müssen eigentlich mittel- bis langfristig die Stadt in vielen Punkten umbauen, um das Regenwasser in der Region zu halten.» Ziel sei es, die Stadt Richtung «Schwammstadt» umzubauen, einem System, das das Wasser in der Stadt hält. (dpa/hp)