Abwasser

Digitalisierungscheck für Abwasserentsorger

Mehrere Forschungspartner haben ein Modell vorgestellt, mit dem Abwasserentsorger den digitalen Status quo analysieren und eine Roadmap für weitere Schritte entwickeln können.
22.12.2020

Viele Abwasserentsorger sind dabei, digitale Zwillinge (im Bild die digitale Abbildung einer Pumpstation) zu programmieren.

 

Wie weit sind wir beim Thema Digitalisierung? Das können Abwasserentsorger nun mit dem „Reifegradmodell“ ermitteln. Eine ähnliche Anwendung gibt bereits seit Längerem für die Wasserversorgung. In einem 14-monatigen Projekt wurden die Erkenntnisse auf die Abwasserbranche übertragen.

Im Laufe des Prozesses hat das Projektteam, bestehend aus IWW Zentrum Wasser, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) und MOcons, den digitalen Entwicklungsstand bei den 17 beteiligten Praxispartnern (Abwasserentsorger und -verbände) ermittelt.

Solide Basis

Dabei zeigte sich, dass die Branche gute Grundlagen geschaffen habe, um die Vorteile der Digitalisierung im Rahmen einer Abwasserentsorgung 4.0 nutzen zu können, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. In vielen Fällen sei man dabei, einen digitalen Zwilling des Prozesses mit aktuellen Daten zu schaffen. Im Bereich der Kläranlagen sei dies schon vielfach durch den intensiven Einsatz von Mess-, Steuer- und Regeltechnik sowie die Bündelung der Daten im Prozessleitsystem umgesetzt.

Nach der Standortbestimmung des digitalen Entwicklungsstandes stünden die Praxispartner vor der Aufgabe, die Erkenntnisse aus der Anwendung des Reifegradmodells zu nutzen und diese in ihre unternehmenseigenen Digitalisierungsvorhaben und -strategien einfließen zu lassen. Die Art und Weise, wie dies geschehen soll, sei dabei so unterschiedlich wie auch die Ausgangslage der einzelnen Unternehmen, heißt es weiter.

Teams für die Digitalisierung

So hätten einige Unternehmen gerade ein Digitalisierungsteam gegründet oder hatten dies in Planung. Knapp die Hälfte verfügte bereits über eine Digitalisierungsstrategie, heißt es in der Mitteilung. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangslage würden die Unternehmen die Ergebnisse als Abgleich mit schon vorhandenen digitalen Roadmaps nutzen und neue Erkenntnisse ergänzen. (hp)