Abwasser

DVV macht Kläranlage effizienter

Eine Reihe von Maßnahmen führen etwa dazu, dass die Stadtwerke einen Großteil ihres Strombedarfs selbst decken können.
25.06.2020

Bereits 2012 wurde für die Kläranlage ein Klimaschutz-Teilkonzept erarbeitet.

Die Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) reinigt fünf Millionen Kubikmeter Abwasser klimafreundlicher – und effizienter. Dafür engagiert sich das Unternehmen im Rahmen des Projektes "Klimafreundliche Kläranlage".

"Im Ergebnis können wir nun dauerhaft rund 80 Prozent des benötigten Stroms für die Kläranlage ohne zusätzliche CO2-Emissionen selbst erzeugen", sagt Thomas Zänger, Geschäftsführer der Stadtwerke in einer Pressemitteilung. Dafür hat das Unternehmen in den letzten zehn Jahren zum einen den Strombedarf von rund 3,8 Millionen kWh auf 2,5 Millionen kWh gesenkt.

Klimaschutz-Teilkonzept für Kläranlage

Zum anderen kann die DVV rund zwei Millionen kWh des Bedarfs durch ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) selbst decken. Die restlichen 500.000 kWh bezieht das Unternehmen aus dem öffentlichen Netz. Insgesamt sind so die CO2-Emissionen von jährlich 940 Tonnen auf unter 200 Tonnen gesunken.

Bereits 2012 wurde für die Kläranlage ein Klimaschutz-Teilkonzept erarbeitet, das seitdem kontinuierlich umgesetzt wurde. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit förderte dieses Konzept im Rahmen des Programms "Klimafreundliche Abwasserbehandlung". Ziel war es, das Potenzial möglicher Energieeinsparungen zu ermitteln.

Biologische Reinigungsstufe verbraucht viel Strom

Eine der Großmaßnahmen war die Moderniesierung der biologischen Reinigungsstufe. Sie ist der energieintensivste Teil der Kläranlage und benötigt mehr als die Hälfte des gesamten Strombedarfs. Mess- und Steuerungstechnik wurden modernisiert, genauso wie Belüftungssysteme und Gebläse. So konnten 400.000 kWh eingespart werden.

Außerdem konnte der Einsatz von Erdgas bei der Eigenerzeugung von Storm und Wärme fast vollständig durch Faulgas ersetzt werden. Dafür wurde die Faulgasgewinnung intensiviert. Das hat den CO2-Ausstoß um weitere 100 Tonnen pro Jahr reduziert. Weitere 17 Tonnen CO2 konnten jährlich eingespart werden, indem 81 Lichtpunkte auf energiesparende Beleuchtungstechnik umgestellt worden sind. (agr)