Abwasser

Hannover: Klärwerk erhält Energiezentrale für rund 42 Mio. Euro

In der Zentrale befinden sich unter anderem vier Blockheizkraftwerke mit rund zehn GW Stromkapazität. Das Gebäude ist Teil eines Großprojektes.
21.07.2021

Von links: Ratsmitglied Wilfried Engelke, Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette und Matthias Görn, Betriebsleiter der Stadtentwässerung Hannover, weihen die neue Energiezentrale ein.

Die Stadtentwässerung Hannover hat eine neue Energiezentrale für das Klärwerk Hannover-Herrenhausen in Betrieb genommen. Die Kosten hierfür betragen nach Unternehmensangaben rund 42 Mio. Euro. Jährlich können in der neuen Zentrale vier Blockheizkraftwerk-Module (BHKW) etwa zehn GW Strom erzeugen, wie der kommunale Entsorger mitteilt.

Im Rahmen des Projektes hat das Unternehmen neben der Energiezentrale auch einen 4000 Kubikmeter fassenden Gasspeicher einschließlich aller Nebenanlagen errichtet. Die Anlagen reinigen das gewonnene Gas und die Blockheizkraftwerke wandeln es in elektrische Energie um. Die gleichzeitig entstehende Abwärme wird später auch die neuen Faultürme beheizen.

Fünfjährige Bauzeit

Damit können künftig bis zu 85 Prozent des Strombedarfs und 100 Prozent des Wärmebedarfs des gesamten Großklärwerks gedeckt werden. Die neue Energiezentrale ist in rund fünfjähriger Bauzeit entstanden.

Auf dem Gelände des Klärwerks Herrenhausen entsteht derzeit in mehreren Bauabschnitten ein neues Energie- und Steuerungszentrum. Künftig werden die Schlammbehandlung, der Prozess der Gasgewinnung und Energieproduktion, die zentrale Leitwarte und die Steuerung zusammengeführt sein.

Knapp 190 Mio. Euro

Die Fertigstellung des etwa 189 Mio. Euro umfassenden Gesamtprojektes endet mit dem Rückbau der Altanlage spätestens 2027, heißt es. Die Technik mit zwei neuen Faultürmen sowie eines Treppenturms in besonderer Schalungsbauweise soll neueste Anforderungen erfüllen.

Sie verfüge über modernste Einrichtungen zur Abgasreinigung sowie Energierückgewinnung. Zugleich soll sie robust sein und Strom- und Wärmeerzeugung kombinieren. Voraussichtlich ab 2024 soll sich nach Inbetriebnahme der neuen Faulanlage auch die Gasproduktion erhöhen, wodurch noch mehr elektrische Energie bereitgestellt werden könne. (jk)