Karlsruhe: Vierte Reinigungsstufe holt Förderhöchstsatz
Eine vierte Reinigungsstufe muss her: Im Rahmen seiner Spurenstoff-Strategie fördert die Landesregierung Baden-Württemberg Versorger und Kommunen, die ihr Abwasser durch zusätzliche Reinigungsschritte, wie die Ozonierung, Absorption oder über ein Membrantrennverfahren aufbereiten.
Die Stadt Karlsruhe will ihr Werk in Neureut mit der Adsorptiontechnik ausstatten und bekommt nun einen Förderbescheid in Höhe von 4,4 Mio. Euro. Das ist die höchste Zuwendung, die das Land für Maßnahmen in der Abwasserbeseitigung in diesem Jahr gewährt. In Anbetracht einer Gesamtinvestitionssumme von 22 Mio. Euro ist die Subvention immerhin ein Anfang.
Vierte Reinigungsstufe an 13 Standorten
Beim Adsorptionsverfahren wird Aktivkohlepulver mit dem Abwasser vermischt – dank der porösen Struktur setzen sich Schadstoffe an der Kohleoberfläche ab und werden gebunden. Eine vierte Reinigungsstufe wird für viele Entwässerer notwendig, da die Belastung durch Spurenstoffe, wie Arzneimittel, Haushaltschemikalien und Pflanzenschutzmittel zunimmt.
Die Anlage in Neureut ist das zweitgrößte Klärwerk in Baden-Württemberg; insgesamt stellt die Landesregierung fast 62 Mio. Euro zur Verfügung, damit Städte und Gemeinden ihr Abwasser noch effizienter und umweltfreundlicher entsorgen können. Lokale Belastungsschwerpunkte können mit bis zu 20 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten subventioniert werden. Aktuell sind rund 13 Kläranlagen im Südwesten mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet. (ls)