Abwasser

Kommunale Partner bauen Hamburger Klärschlamm-Verbrennungsanlage aus

Hamburg Wasser, AZV Südholstein und EBL erweitern die Kläranlage im Hamburger Hafen um eine vierte Verbrennungslinie. Die bereits 2019 initiierte Kooperation hat für alle Partner Vorteile.
12.10.2022

Auf der Baustelle für den Erweiterungsbau der Klärschlammverbrennungsanlage Vera:

(v.l.) Hamburg Wasser-Geschäftsführer Ingo Hannemann, AZV-Verbandsvorsteherin Christine Mesek und EBL-Direktor Jan-Dirk Verwey.

Aufgrund strengerer gesetzlicher Regelungen für besseren Gewässerschutz drohen im Norden Verbrennungskapazitäten für Klärschlamm knapp zu werden. Abhilfe schafft Hamburg Wasser in Kooperation mit dem Abwasserzweckverband (AZV) Südholstein und den Entsorgungsbetrieben Lübeck (EBL).

Gemeinsam erweitern die kommunalen Partner die Verwertungsanlage für Rückstände aus der Abwasserbehandlung (Vera) auf dem Klärwerk im Hamburger Hafen. Die Gründungsarbeiten für den Anbau sind in vollem Gange, 2025 soll er in Betrieb gehen. Mit der Anlagenerweiterung wird auch die Energieproduktion aus Klärschlamm um rund 50 Prozent gesteigert.

Erweiterungspotenzial für die Zukunft
 
Die drei Linien von Vera werden um eine vierte Verbrennungslinie erweitert. Damit erhöht sich der jährliche Durchsatz von derzeit 63.000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm auf 76.000 Tonnen.

Außerdem besteht ein Ausbaupotenzial auf 97.000 Tonnen. Im Zuge der Erweiterung der Klärschlammverbrennungsanlage sind eine zusätzliche Trocknungsanlage und drei Nassschlammsilos mit jeweils 1300 Kubikmeter Fassungsvermögen geplant.
 
Ausbau der Energieerzeugung

Um die neuen gesetzlichen Auflagen für die umweltgerechte Klärschlammentsorgung zu erfüllen, haben Hamburg Wasser, der AZV Südholstein und die EBL Lübeck bereits 2019 eine interkommunale Kooperation für die Erweiterung der Vera geschlossen. Damit wollen sich die beiden Partner aus Schleswig-Holstein frühzeitig eine zuverlässige und fachgerechte Entsorgung der anfallenden Klärschlammmengen sichern. Hamburg Wasser kann hingegen mit garantierten Klärschlammmengen für den Betrieb der Verbrennungsanlage rechnen.

Darüber hinaus wird die Energieproduktion der Kläranlage weiter optimiert. Bereits heute produziert Vera jährlich knapp 90.000 Megawattstunden Strom und knapp 100.000 Megawattstunden Wärme aus der Verbrennung von Klärschlamm und Faulgas. Damit wird das gesamte Klärwerk und das angrenzende Containerterminal versorgt. Durch die Erweiterung der Anlage steigt die Stromerzeugung auf 100.000 Megawattstunden und etwa 165.000 Megawattstunden Wärme pro Jahr. (hp)