Abwasser

Mehr Biomethan aus Abwasser

Hamburg Wasser, Hamburg Energie und Gasnetz Hamburg haben auf dem Klärwerk Hamburg eine neue Anlage für die Aufbereitung und Einspeisung von Biogas in Betrieb genommen. Die Qualität ist so gut wie von Erdgas.
22.07.2020

(vlnr) Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser, Udo Bottlaender, technischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg, und Michael Prinz, Geschäftsführer von Hamburg Energie, bei der Einweihung

Energie aus dem Abwasser der Stadt – auf dieses Verfahren setzt Hamburg bereits seit 60 Jahren. 2011 hat Hamburg Wasser dann die erste Gasaufbereitungsanlage (GALA 1) in Betrieb genommen, die stündlich 350 Kubikmeter produziert. Nun kam GALA 2 dazu, die bis zu 1000 Kubikmeter pro Stunde liefert. Hamburg Wasser, Hamburg Energie und Gasnetz Hamburg haben am Donnerstag auf dem Klärwerk Hamburg die neue Anlage zur Aufbereitung und Einspeisung von Biogas in Betrieb genommen.

Aus den Faultürmen des Klärwerks Hamburg  gewinnt Hamburg Wasser mitten im Hamburger Hafen Faulgas. Der Abwasserentsorger setzt dabei ein deutschlandweit einmaliges Konzept um. Das Faulgas wird nicht nur zur elektrischen Eigenversorgung des Klärwerks genutzt; der Überschuss wird auch für die Einspeisung ins städtische Netz aufbereitet und veredelt.

5700 Haushalte können versorgt werden

Die neue zweite und deutlich leistungsfähigere Einspeiseanlage hat Gasnetz Hamburg gebaut. Sie misst den Energiegehalt des eingehenden Biomethans und passt Druck und Brennwert an. So entsteht ein erneuerbares Gas, das in seinen Eigenschaften vollständig denen von Erdgas entspricht. Insgesamt bringen die Gasaufbereitungsanlagen so viel Energie ins Netz, dass damit rechnerisch der Heizenergiebedarf von rund 5700 Haushalten klimaneutral gedeckt werden kann.

„Mithilfe des Hamburger Abwassers produzieren wir auf dem Klärwerk Hamburg mehr Energie, als wir benötigen“, sagt Ingo Hannemann, technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser. „In einer Metropole wie Hamburg müssen wir verantwortungsvoll mit unseren knappen Ressourcen umgehen“, ergänzt Michael Prinz, Geschäftsführer von Hamburg Energie. „Wie das funktioniert, zeigt der Ausbau der Gasaufbereitung auf dem Klärwerk: Ein Abfallprodukt wird zum Energielieferanten.“
 
„Der Erfolg des Bio-Methans freut uns sehr – nun steht eine deutlich höhere Menge bereit, die den CO2-Fußabdruck weiter verkleinert“, sagt Udo Bottlaender, technischer Geschäftsführer bei Gasnetz Hamburg. (hp)