Abwasser

Multiresistente Keime in Elbe und Alster

Siele und ein Klärwerk sollen die Elbe, Alster und andere Hamburger Gewässer sauber halten. Dennoch gelangen manchmal gefährliche Keime in die Umwelt, wie Untersuchungsergebnisse zeigen. Muss das Abwasser gründlicher gereinigt werden?
26.06.2018

Hier wird das Wasser von Hamburg gereinigt: die Kläranlage Köhlbrandhöft im Zentrum der Stadt

Auch in Hamburger Gewässern sind bei zwei Messungen in diesem Jahr multiresistente Erreger gefunden worden. Die gefährlichen Keime wurden in einer Probe vom 9. März an der Kläranlage Köhlbrandhöft/Dradenau an der Elbe nachgewiesen, wie der Senat auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion mitteilte. Eine weitere Untersuchung am 10. April sei negativ verlaufen.

In diesem Frühjahr seien zudem alle Hamburger Gewässer erstmals auf die multiresistenten Erreger getestet worden, sagte Björn Marzahn von der Umweltbehörde. Dabei sei eine Probe vom 25. April an der Außenalster positiv gewesen. Bei zwei folgende Untersuchungen seien keine Keime gefunden worden. Die Alster diene bei starkem Regen als Überlaufbecken. Dann könnten die Erreger über das Abwasser in das Gewässer gelangen, erklärte Marzahn.

Zwischenbericht über das erste Halbjahr liegt vor

Multiresistenten Keimen resistent gegen Antibiotika, Erkrankungen durch solche Erreger sind darum besonders schwer zu behandeln. Nach der Entdeckung solcher Keime in den Gewässern von Niedersachsen hatte Hamburg mit den monatlichen Untersuchungen am Klärwerk an der Elbe begonnen. Über die ersten sechs Monate liegt nun ein Zwischenbericht vor, der vollständige Bericht wird für Anfang 2019 erwartet. Anhand der Ergebnisse wollen die Behörden prüfen, ob das Klärwerk eine vierte Reinigungsstufe braucht.

Multiresistente Keime kommen nach Angaben des Senats in vielen Gewässern vor, in die häusliches Abwasser geklärt oder ungeklärt, zum Beispiel durch Klärwerksablauf oder Mischwasserüberläufe, eingeleitet wird. Weitere Ursachen für die Verbreitung der Keime seien intensive Tierhaltung und intensiver Ackerbau, die es in Hamburg aber nicht gibt. (dpa/al)